Keanu (2016)
Regie: Peter Atencio Buch: Jordan Peele, Alex Rubens Darsteller: Jordan Peele, Keegan-Michael Key,
Dieser feline Zuckerschock (ein etwa 12-wöchiger gestreifter Kater) führt uns dann auch in den Film ein, indem er während einer Schiesserei zwischen einer Gang und zwei Profikillern in einem Drogenlabor, durch die Gegend rast und letztendlich auch fliehen kann. Hier bereits wird dem Zuschauer klar, dass er sich nicht in einer netten PG13-Komödie befindet, verteilt doch der ein oder andere platzende Blutbeutel seinen Inhalt über das Bild, während dem ein oder anderen Getroffenen auch schon mal ein FUCK entfleucht. Gut so, dachte ich mir, da hab ich mich dann doch nicht vergriffen.
Doch Pustekuchen, denn als die beiden Jungs erstmals das Haus verlassen, wird dieses von Unbekannten überfallen und in totales Chaos verwandelt. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Angriff eigentlich Rells Dealer galt (der netterweise im Nachbarhaus wohnt). Leider aber stellt sich auch heraus, dass außer Katerchen Keanu nichts fehlt. Also machen sich die beiden auf die Suche nach dem Tier und stellen recht schnell fest, dass es sich in den Händen des härtesten Drogendealers der Stadt befindet. Mit einer Mischung aus Trotteligkeit und unglaublichem Glück gelingt es unseren Helden sich in die Gang einzuschleusen und sich als „Motherfucking hardcore niggers“ auszugeben. Spoiler: Am Ende geht alles gut aus.
Das hat jetzt nichts mit Rassismus zu tun (obwohl nahezu die gesamte Besetzung schwarz ist), sondern eher damit, dass die meisten der Darsteller wohl aus der Rap-Szene kommen und diese Musik mir so ziemlich am Allerwertesten vorbei geht. Ich glaube auch kaum, dass ich ohne das coole Kätzchen auf dem Cover und den FSK16 Aufkleber jemals auf die Idee gekommen wäre, mir den Film anzusehen. Um so größer also mein Erstaunen, als ich feststellen musste, dass bei diesem kleinen Filmchen eigentlich so gut wie alles funktioniert. Die Actionszenen sind überraschend und teilweise recht knackig hart und in Sachen Dialogwitz und visuellen Gags gibt es kaum einen Aussetzer. Alleine die Sequenz, in der Clarence den harten Jungs der Gang im Auto die Vorzüge des übercoolen „schwarzen“ Sängers George Michael erklärt ist zwerchfellerschütternd. Der Film hat ein recht hohes Tempo, die Geschichte ist schön stringent erzählt und die beiden Hauptdarsteller irre sympathisch. Nebenher gibt es noch wunderschöne „Awwwwwww“-Aufnahmen einer der schönsten Katzen, die ich jemals in einem Film gesehen habe und eine stattliche Anzahl von N- und F-Worten.
Eine prima kleine Filmperle für kalte Wochenenden. dia
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