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Regie: Sam Wanamaker Darsteller: Patrick Wayne, Jane Seymour, Visuelle Effekte: Ray Harryhausen
Jetzt auf BluRay und DVD
Ich habe zwei höchst unterschiedliche Kindheitserinnerungen an Sindbad. Die Eine bezieht sich auf die Zeichentrickserie, die damals in den frühen 80ern im Vorabendprogramm lief. Diese begann mit dem jungen Sindbad, der bei einem Schiffsunglück seine Eltern verlor. Dazu passend trällerte der deutsche Vorspannsong: „Sindbad – Sindbad – schaut wieviel Glück dieses Kind hat…“ Ähhh…kein Kommentar. Die andere Erinnerung waren die Sindbad-Filme, deren Effekte von Stop-Motion-Legende Ray Harryhausen meine Kindheitsaugen zum Leuchten brachten.
Dieser Film lief des öfteren am Neujahrmorgen im TV. So konnte ich den Film, während die Erziehungsberechtigten noch in Sauer lagen, in Ruhe die Monsterkämpfe abfeiern. Doch Harryhausen arbeitete noch an zwei weiteren Sindbad-Filmen, deren Inhalt mir heute nicht mehr so geläufig war. Doch dies sollte sich ändern, denn Koch Media (mein derzeitiger Lieblings-Verleiher) beglückt uns nun mit der „Ray Harryhausen Effects Collection“. Den Anfang macht sein letzter (und zugleich teuerster) Sindbad Film, der satte 19 Jahre nach oben genanntem Streifen entstand. Die Handlung verläuft ungefähr so: Sindbad (Patrick Wayne – Sohnemann vom Duke) kehrt nach einem Jahr auf hoher See heim, um eine Olsch namens Farah (Bond-Girl Jane Seymour) zu ehelichen. Doch ihr Bruder, Prinz Kassim, bei dem Sindbad Bitte-Bitte machen muss, wurde just vor seiner Krönung zum König der Welt von Stiefmütterchen Zenobia (Margaret Whiting) in einen schachspielenden Pavian verwandelt.
Doch Sindbad will sich das nicht bieten lassen und so sticht er, mitsamt seiner (im Laufe des Filmes immer kleiner werdenden) Crew, der Prinzessin und dem Pavianarsch in See, um eine Möglichkeit zu finden den Zauber zu brechen. Unterwegs gabelt er noch den Weisen Melanthius (Patrick Troughton) und seine fesche Tochter Dione (Taryn Power) auf. Doch Zenobia ist ihnen bereits auf den Fersen… Soviel zur Story. Eines gleich vorab: Regisseur Wanamaker war ein TV-Regisseur (yup, der ruht bei seinen Ahnen), der Folgen von Columbo und Hart aber herzlich in seiner Vita hat. Im Kino liefen seine Werke eher selten. Und so ist die Regie dann auch der grosse Minuspunkt dieses Streifens.
Und auch die vielen miesen Rückprojektionen zeugen nicht von einem Streifen, der im gleichen Jahr wie Krieg der Sterne entstand. Doch die exotischen Orte, die knapp bekleideten Hauptdarstellerinnen (die hätte man dank ihres Aufzugs in ihrer Film-Heimat gewiss gesteinigt) und vor allem Ray Harryhausens Kreaturen machen diese Defizite locker wieder wett. Und da hat der Film wirklich einiges zu Bieten. Neben bereits erwähntem Pavian ist von der Riesenwespe bis zum Säbelzahntiger so einiges Vertreten an der Monsterfront. Und auch Chewbacca-Darsteller Peter Mayhew darf als goldener (aber nicht goldiger) Minoton vorbeischauen. Und hier kommen wir zur Altersfreigabe. Der Film hat mittlerweile ein FSK 6 abbekommen. Das ist ganz sicher zeitgemäß, doch könnten bei zartbeseiteten Kindern Szenen wie die, in denen Chewbacca einen schreienden Mann aufgespiesst auf einer Lanze durch die Luft wirbelt, erhebliche Schlafstörungen hervorrufen (auch für die gebeutelten Eltern). Meine Tochter hat kurz darauf tatsächlich entsetzt das Wohnzimmer verlassen, um im heimischen Schlafzimmer lieber einen Barbiefilm zu schauen (da wäre ich dann schreiend davongelaufen). Mein Sohn jedenfalls konnte gar nicht genug von Sindbad und seinen Abenteuern bekommen. Und ich denke, Koch Media wird den Jungen auch in Zukunft nicht enttäuschen. Ein Wort noch zur BluRay: Die Qualität ist super. Zwar gibt es gröberes Filmkorn, was dem Alter des Streifens geschuldet ist, das Bild ist jedoch gestochen scharf und der Ton glasklar. Als Extras gibt dann noch zwei Dokus oben drauf und das Cover punktet mit dem wunderschönen Artwork des Kinoplakats.
Wer einen Jungen im Grundschulalter im Hause hat oder selbst im Herzen noch Kind geblieben ist, kann die Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk nun beenden. Sindbad aus dem Hause Harryhausen weiss, trotz diverser filmischer Mängel, auch heute noch zu fesseln. Mehr davon, Koch Media. Chrischi
Anmerkung Dia:
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Insbesondere sein erster Sindbad Film 
Hintergrund: Sie möchte, dass ihr eigener Sprössling den Thron besteigt, damit die Zenobitin unendliche Macht erhält (oder so).
Gleich zu Beginn, wenn Sindbad den Anker wirft und an Land geht, rollen sich dem Cineasten die Fussnägel hoch. Eigentlich ist es bereits Mitternacht, doch die Sonne knallt von oben herab. Die offensichtliche Verwendung von Day-for-Night-Filtern zieht sich übrigens durch den gesamten Streifen. Von wegen nachts gedreht. Ohne Sonnenmilch läuft da gar nichts.
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