Friday the 13th Part 5 Freitag der 13. Teil 5 – Ein neuer Anfang Regie : Danny Steinmann
Große Studios stehen zu ihrem Wort. „Friday the 13th – The Final Chapter“ von 1984 sollte bedeuten: Schluss! Aus! Finito! Jason ist tot und kommt nie wieder. Der Drops ist gelutscht! Wartet mal, der Film hat in den USA das 18-Fache seiner Kosten eingespielt? Jason kehrt zurück! Juuhuuu! Studiobosse sind halt die wahren Freunde der Fans denen es nicht nur um Profit geht. Bereits ein Jahr später sollte es in den USA losgehen. (Bei uns kam der Film erst 1987 ins Kino – aber bereits 1986 auf VHS heraus?!?). Nachdem Tommy (Corey Feldman) unser aller Lieblingspsycho Jason Voorhees in Jason Hackepeter verwandelt hat, läuft er nachts bei strömendem Regen im Wald umher. Dort findet er Jasons Grab auf dem wohl armseligsten Friedhof aller Zeiten (Die Szene wurde bei den Feldmans hinterm Haus gedreht!). Just in diesem Moment tauchen zwei depperte männliche Teenies auf, die statt der üblichen „Ich will ficken“-Absichten nur eines im Kopf haben: Jason ausbuddeln um den verwesten Kadaver zu bestaunen. Das kann nur gut gehen. Nachdem sie den in zehn Zentimeter Tiefe verbuddelten Sarg geöffnet haben, bekommen sie nicht nur was sie wollen (Jason komplett mit Hockeymaske und Machete begraben), sondern auch was sie verdienen (Machete in den Wanst / Hals). Jason steigt danach aus seinem Grab (die beiden Morde verübte er noch bequem im liegen) und geht direkt auf Tommy zu. Dieser steht wie angewurzelt da, als würde er sagen wollen: „ Das ist wohl die dämlichste und dreisteste Auferstehungsgeschichte aller Zeiten“ (Die Passion Jason?) Onkel Voorhees hebt dann die Machete zum Racheschlag und –Zack- wir sehen Tommy fünf Jahre später auf einem Krankentransport von einer Klapse in die Nächste düsen. Da Corey Feldman mit dem völlig unbekannten Film „Goonies“ beschäftigt war, wurde dieser Drehbuchkniff notwendig. So ging das Tommy-Staffelholz an John Shepherd weiter, der den in sich gekehrten Tommy dialogärmer als Arnie den Conan darstellen durfte. Danach gibt’s wieder die Standard-Credits in weiß auf schwarzem Grund. Hier fällt schnell auf, dass Manfredinis Musik weit weniger unheimlich daherkommt, als in den Vorgängern. Stattdessen ist der Soundtrack als eher anstrengend zu bewerten, was im Übrigen den ganzen Film über anhält. Die neue Klapse Tommys ist eine Art Übergangshort. Quasi die Zuflucht zwischen Gummizelle und Land of the Free. Ganz zufällig befindet sich dieses Erholungsheim für Psychos nahe dem Crystal Lake, was natürlich Sinn macht. Wo sollte man mit einem traumatisierten Jugendlichen auch sonst hin um ihn an die „Welt da draussen“ (Dialogzeile) zu gewöhnen, wenn nicht an den Ort, an dem ein maskierter Mongo die Mutter des Jungen abgeschlachtet hat (zumindest darf man das vermuten – sie verschwand ja in Teil 4 einfach nur). Die beiden einzigen Ärzte vor Ort hören auf die Namen Matt (Richard Young – hatte ne kleine Rolle im dritten Indiana Jones) und Pam (Melanie Kinnaman – hatte ne kleine Rolle in Karate Tiger 4 – was ne Karriere). Beide sind von der Sorte verständnisvoll, reden im Falle Tommy aber immer davon, dass seine ganze Familie von Jason umgebracht wurde. Moment mal, Papi war gar nicht vor Ort und seine heiße Schwester hat zu Beginn der Abspanncredits noch gelebt. Hab ich irgendwas verpasst? Ansonsten arbeiten vor Ort noch der Pfleger Billy und ein älterer farbiger Koch dessen Enkel Reggie gerade „zu Besuch“ in der Irrenanstalt ist (Wo kann man seine Ferien auch schöner verbringen als unter lauter Irren). Eine namentliche Aufzählung des Casts spar ich mir in diesem Falle, da sich hier wirklich niemand mit bedeutender Filmographie befindet. Kommen wir aber zu Tommys Mitinsassen, zu denen wir leider keinerlei Hintergrundinformationen bekommen. Sie sitzen in der Anstalt nur aus einem Grund: Anstieg des Bodycounts Und das war auch notwendig, denn eine von zwei Vorgaben seitens Paramount an Regisseur Steinmann war, dass alle sieben bis acht Minuten eine Figur (Charakter wäre zu hoch gegriffen) über die Klinge hüpfen sollte. Auf die andere Vorgabe gehe ich später noch ein. Wir haben hier also Violet, einen weiblichen Punk, deren Störung wohl darin besteht, dass sie wie ein Roboter tanzt. Dann wären da noch Tina (den Namen muss ich doch nennen: Debi Sue Voorhees!!!!) und Eddie, die sich gerne mal ´ne Tüte drehen (woher bekommen die Gras in einer Psychatrie?) und in freier Natur pimpern (für die Jüngeren unter den Lesern: ficken!). Dann wären da noch Jake (Er stottert, sperrt ihn weg!), der hoffnungslos in Robin (rothaarig = Hexe) verliebt ist. Zu guter letzt wären da noch Joey (wandelnder Teletubbie) und Victor (Psychopath mit Axt!). Joey darf dann auch als erster Feierabend machen. Nachdem er Victor, der beim Holzhacken rüberkommt wie der Schlitzer aus City Cobra, einen Schokoriegel anbietet, teilt dieser mit ihm die Axt…in Joeys Rücken. Polizei und Krankenwagen sind sofort da um Victor, der seinen Amoklauf nach Joey wohl einfach beendet hat, abzuführen. Warum dieser Psycho mit ´ner Axt arbeiten durfte, bleibt wohl ein Geheimnis des Drehbuchschreibers. Ebenso wie die Tatsache, warum dieser Vorfall keinerlei Auswirkung auf den Psychiatriealltag hat (außer, dass Violet am nächsten morgen den Frühstückstisch für zwei Personen zuviel deckt – bei uns hätte man den Laden sofort dicht gemacht und alle Überlebenden eingeschläfert). Schön ist aber, dass alle psychisch Kranken wie die Ölgötzen auf den zerhackten Joey starren dürfen. Robin, die live dabei war, bekommt von Pam aber einen tollen medizinische Rat: „Du musst das Alles ganz schnell vergessen!“ Klappt ganz sicher. Jetzt treten aber die wahren Psychos auf: Ethel und ihr dämlicher Sohn Junior. Zwei Menschen, die gaaaanz dezent auf hässlich geschminkt wurden und aussehen, als seien die Flodders dagegen Reinlichkeitsfanatiker. Diese beiden Comic-Reliefs sollen wohl komisch sein (sie droht dem Sheriff, dass sie alle „Bekloppten“ umbringen wird, was alle Anwesenden mit einem Lächeln abtun…direkt nach dem Mord an einem der Jugendlichen). Nein, die sind nicht komisch, nur eklig und nervig. Außerdem taucht im weiteren Verlauf noch ein weiteres Dreckschwein auf, dass Ethel um Arbeit bittet, woraufhin sie ihm einen Sklavenjob anbietet. Bodycount, Du füllst dich aber gewaltig. Zunächst aber dürfen in der Folgenacht zwei Jugendliche Typen mit Autopanne dran glauben, die optisch wohl dem Film „Grease“ entsprungen sind. Einer stirbt an einem (recht harmlosen) Kehlenschnitt, der andere bekommt eine Leuchtfackel in den Mund (wie originell). Den Killer (Jason?) sieht man wie in den ersten Teilen hierbei nicht. Danach hat Tommy Wahnvorstellungen von Jason mit viel zu großer Maske. Da sich Eddie eine von Tommys Horrormasken ungefragt borgt (die darf der in dem Zustand behalten? Womit bastelt er die? Darf er Schneidewerkzeug haben? Weia!), prügelt Tommy wild auf Eddie ein (ich sag ja, gebt ihm ein Messer). Am nächsten Abend darf dann Pfleger Billy eine Dinerbedienung zum Date abholen (Titten!!!!). Das Date endet dann mit zwei arg MPAA-gestrafften Morden. Tags darauf darf sich dann der Bürgermeister beim Sheriff über die Morde aufregen. Dieser vermutet, dass Jason hinter den Morden steckt. Der Bürgermeister meint dazu, dass Jason eingeäschert wurde (sehr dezent, indem er des Sheriffs Aschenbecher auskippt). Jason eingeäschert????? Wtf? Derweil dürfen Eddie und Tina im Wald kiffen und vögeln (sehr hübsche Titten!), was zu zwei, nein, drei weiteren Morden führt. Jawoll, Tina bekommt die Heckenschere zwischen die Augen (blutigster Mord des Films), Eddie wird mit einem Gürtel und Holzstock an einem Baum der Kopf zerquetscht (muss man gesehen haben, um es zu glauben). Und Nummer Drei? Der Haussklave von Ethel bekommt beim spannen ein Messer in den Bauch. Abends fahren Pam und Tommy mit Reggie zu dessen nichtsnutzigem Bruder, der mit seiner Freundin in einem Wohnwagen haust. Nach allerlei unwichtigem Gelaber trifft Tommy auf Junior. Dieser bezieht natürlich Prügel vom Jason-Slasher und Tommy haut ab. Kurz darauf krepiert Reggies Bruder (nach dessen Abfahrt) auf dem Dixieklo (an Eisenstange durch Bauch, nicht an giftigen Gasen), während seine Freundin vor der Tür mit Kehlenschnitt auf ihn wartet. Danach verliert Junior den Kopf (nach einem unerträglichen „Du musst sie alle umbringen, Ma!“ Schreiauftritt) und Ethel bekommt eine Axt ins Gesicht (extrem harmlos und damals trotzdem in Deutschland geschnitten). Dann dürfen Violet, Jake und Robin das zeitliche segnen (Robin darf aber vorher auch noch ihre Titten präsentieren). Als nur noch Pam und Reggie im Haus sind, kracht plötzlich Jason durch die Hauswand. Der Axthieb in der Hockeymaske ist derweil verheilt, dafür ist das rote Dreieck in der Mitte der Maske verschwunden (???). Es folgt die übliche, wir kreischen-, rennen weg-, finden Leichen- (unter anderem den Großvater, Matt und einen der zwei zuvor aufgetretenen Krankenwagenfahrer) Nummer. Das endgültige Finale findet mal wieder in einer Scheune statt, wo schließlich auch Tommy sich wieder einfindet. Es gibt ein wenig belanglosen Kampf (Pam hat Kettensäge – Kettensäge versagt im entscheidenden Moment,…) fällt Jason ein Stockwerk tiefer auf ein zufällig daliegendes Fakirbett und stirbt. Hierbei fällt ihm die Hockeymaske ab und wir sehen in das Gesicht von Roy, dem zweiten Krankenwagenfahrer. (ARGH!!!!!) Ist das nicht toll???? Ein Jason-Film ohne JASON!!!!!! Buuuuuuuh! Im Krankenhaus erfahren wir dann, dass Roy angeblich der Vater von Joey war (was natürlich niemand wusste). Dieser wollte sich an den Schuldigen rächen. Aha, aber die Jugendlichen Mitinsassen waren allesamt unschuldig. Außer Victor. Und den bringt er nicht um! Auch die beiden Jugendlichen mit der Autopanne, Reggies Bruder samt Freundin oder die Dinerbedienung hatten nun definitiv nichts…rein gar nichts mit der Sache zu tun. Kurz vor dem Abspann darf Tommy dann noch träumen, dass er Pam absticht, nur um hinterher wirklich mit dem Messer hinter ihr zu stehen. Und dann…Abspann! Jawoll! Hier haben wir nämlich Steinmanns zweite Vorgabe seitens der Produzenten: Tommy sollte der neue Jason werden! Klingt wie eine tolle Idee? Nein? Echt nicht? Teil 6 heißt also nicht „Tommy lives“??? Seltsam. Könnte daran liegen, dass das Publikum den Film (vollkommen zurecht) gehasst hat (auch wenn das Einspielergebnis mit ca. 20 Mio. durchaus okay war). Diesmal war die MPAA übrigens besonders gnadenlos. Mal abgesehen von Tinas Ableben gibt es kaum nennenswerte Morde im Restrumpf des Filmes. Die FSK ordnete damals trotzdem Schnitte an, wobei ausgerechnet Tinas Mord unangetastet blieb (Dafür verschwand Matt einfach aus dem Film, was mich bei Erstsichtung darauf schließen ließ, er sei der Mörder). Mittlerweile sind Schnitte und Indizierung natürlich Geschichte und der Film darf mit FSK 16 in den Kaufhäusern rumliegen. Fazit: Ich hab Hirnblutungen! Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr! Der Film ist doof! Aber er hat Titten! Viele Titten! Wem das reicht: Bitte schön. Dies ist euer Film (mit 13 fand ich den toll). Allen anderen: Dies ist der bisherige Tiefpunkt der Serie…aber keine Angst, es geht noch schlimmer!!!! C. Jürs Alle Reviews unseres Summer-Camp-Specials findet ihr hier. :)
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