devilquerTo the devil a daughter (1976)

Regie: Peter Sykes

Vorlage: Dennis Wheatley 

Drehbuch: Christopher Wicking 

Darsteller: ,

 

Dies ist der letzte echte Film der berühmten Hammer-Studios und in deren Katalog mit Sicherheit nicht der Hammer. Wir erinnern uns gerne an die Wiederbelebung der klassischen Filmmonster (Frankenstein, Dracula, Wolfman und Erik ) durch die kreativen Engländer Ende der 50er Anfang der 60er Jahre. Peter Cushing und Christopher Lee wurden zu Ikonen des Horrors, Regisseure wie Terence Fisher und Kameraleute wie Freddie Francis, gaben dem Horrorfilm ein modernes Gesicht.

Ein blutiges Gesicht um genauer zu sein, denn der Horror von Hammer scheute sich nicht den Lebenssaft in Technicolor zu präsentieren. Geschickt produzierte das Studio einen Monster-/Horrorfilm nach dem anderen in billig angemieteten echten Schlössern und Landhäusern, verwendete immer die gleichen Kostüme (spielten die meisten Filme doch im späten 19ten Jahrhundert) und arbeitete mit einem Stamm der immer gleichen Mitarbeiter vor und hinter der Kamera. So umfasste die Horror-Serie von Hammer am Ende mehr als 50 Titel von denen so einige zu den Klassikern des Genres gezählt werden dürfen.

Kommen wir jetzt aber zu "To the devil a daughter".

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In erster Linie ist dieser Film ein Kind seiner Zeit. Das Drehbuch erzählt von einer seltsamen Sekte, die versucht mittels eines noch seltsameren (und blutigen) Rituals (inklusive der damals nötigen Orgie), einen Dämonen (der ab und an auch als der Leibhaftige angekündigt wird) wiederzubeleben (Nein, keine Klammer mehr, sondern ein Punkt).

Das Ganze entwickelt sich eher behäbig und klaut während der Reise durch die wirre Story recht schamlos bei allem, was damals so Rang und Namen hatte. "Rosemaries Baby", "Der Exorzist" oder "Das Omen" - alles wird zitiert und einzelne Szenen kann man wenig wohlwollend schon fast als Rip-off bezeichnen.

Der Film ist offensichtlich ein Kind seiner Zeit und leidet offensichtlich darunter, dass die Aera des gothischen Horrofilmes, die von den Hammer Studios dominiert wurde mittlwerweile vorbei war und auf der anderen Seite das eingespielte Team des Studios nicht wirklich in der Lage war, dem modernen Trend zu folgen. Sicherlich hatten die Studios bereits in den Jahren zuvor die Messlatte für Gewalt und Sex erheblich höher gelegt und dabei (mit z.B. "Twins of Evil" oder "The Vampire Lovers") durchaus einige Filme mit bleibendem Wert geschaffen, die allerdings waren auch immer noch im viktorianischen Zeitalter verwurzelt, bei Filmen, die in der "Jetztzeit" spielten schient der Hammer-Touch nicht so wirklich zu funktionieren. Mag es daran gelegen haben, dass die bekannten Gesichte rienfach in moderner Kleidung nicht "echt" wirkten oder daran, dass die modernen Dialoge aus den Mündern von Christopher Lee oder Peter Cushing falsch klangen, irgendwie fehlte Werken wie "Dracula 1972 a.d." (Dracula jagt Mini-Mädchen) der Hammer-Touch als Alleinstellungsmerkmal und in der Horrorwelle der späten 60er und frühen 70er mussten sie sich moderneren und gewagteren Werken immer wieder geschlagen geben.

Trotzdem hebt sich "To the Devil a Daughter" zumindest vond er Bestezung her äüßerst positiv von der Masse ab. So finden wir hie runter anderem die phantastische Honor Blackman die ihrer Koda eine weitere gestörte Rolle hinzufügt, Denholm Elliot als einen sehr zwiespältigen Charakter und natürlich Richard Widmark als Okkultbuchautor, den so leicht kaum etwas umhaut. Einzig und alleine Christopher Lee bleibt diesmal ein wenig blass, obwohl er gerade hier erheblich overact3ed und fast jeden noch so dürftigen Dialog wie einen Shakespeare-Monolog vorträgt. Das Highlight allerdings ist die Besetzung von Nastassia Kinski, die - damals gerade erst 17 Jahre alt - eine starke Leistung als eine Art vom Kult kontrollierte Killermaschine abgibt. Zusätzlich hat sie noch eine ziemlich schockierende Nacktszene gegen Ende des Filmes.

"To the devil a daughter" (auf deutsch übrigens als "Die Braut des Satans" verhunzt) ist beileibe kein Genre-Klassiker, bietet aber über cirka 90 Minuten gepflegte Gruselunterhaltung mit dem ein oder anderen Schockmoment und einigen wirklich verstörenden Ideen.

Und mit dem Bild einer solchen entlasse ich Euch auch heute:

 

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dia

 

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