Im Jahre 2009 kam es in Großbritannien zu einem kleinen Skandal. Zum ersten Mal seit zehn Jahren wurde dort ein Film verboten.
Logisch also, das ich mir dieses Meisterwerk aus rein recherchetechnischen Gründen besorgen und zu Gemüte führen musste. Dank des Bruders des Schwagers einer Freundin eines Freundes meines Freundes, bekam ich auch eine Sicherheitskopie in die Finger. Das dieser edle Spender in einer von Piraten bevölkerten Bucht in der Nähe von Schweden wohnt, brauche ich sicher nicht zu erwähnen. Aber genug des stumpfen Blödsinns, kommen wir jetzt zu etwas intellektuellerem. "Gurotesuku" erzählt die Geschichte eines Killers, der sich ein junges Pärchen mittels einer Hammerattacke erwählt, um sie dann des Rest des Filmes sowohl psychologisch, als auch sexuell und in extremster Weise auch körperlich zu foltern und zu quälen. Wer also auf erzwungene Masturbationen, Amputationen mittels einer Kettensäge und Dialoge wie:"Zuerst werde ich dir ein paar Nägel durch die Hoden schlagen - und dann amputiere ich deinen Penis!"steht, kommt voll auf seine Kosten. Auch für die Fans handwerklich perfekter Splattereffekte wird einiges geboten und selbst die schauspielerischen Leistungen aller drei Hauptdarsteller sind weit über dem Standart. Zusätzlich ist der Film sowohl optisch und auch von der Musikuntermalung her (Klassik und der vielleicht perverseste Einsatz von Elgars "Pomp and Circumstances" aller Zeiten) durchaus brauchbar. Alleine so Kleinigkeiten wie eine Story, ein Spannungsbogen oder auch nur die rudimentärsten Ansätze von Identifikationsfiguren fehlen. In den ersten zwei Minuten des Filmes findet die Entführung statt und dann geht es nur noch im Folterkeller und in einer Art Krankenzimmer (der perverse Killer flickt seine Opfer zwischenzeitlich wieder zusammen) weiter. Meine Neugier zumindest ist befriedigt, dank fehlender Langeweile kann ich ich auch nicht über verschenkte 90 Minuten beklagen und zumindest den Grund für das Verbot kann ich sehen, wenn ich es auch in keinster Weise gutheissen möchte.Sicher, wenn man so wie ich auch noch konzentriert den Dialogen folgt (es ist nicht einfach Untertitel zu lesen, wenn man ständig versucht ist wegzugucken), dann bekommt man schon etwas ähnliches wie Charakterisierungen geboten und auch der Schluß des Filmes ergibt dann ein wenig Sinn, aber es ist verdammt schwer das wenige was man da entdecken kann als Daseinsberechtigung für den Film zu nutzen. Interessant nur, das die englischen Horrorfans wegen dieses Verbotes auf die Barrikaden gehen, wenn hier in Deutschland immer noch monatlich mindestens ein Film auf der Liste B der Bundesprüfstelle landet und somit jederzeit beschlagnahmt werden kann. Letzlich erst erwischte es die ungeschnittenen Fassungen von SAW III und IV sowie den hervorragenden französischen Schocker "Inside". Aber davon redet keiner. RATING:
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