Big Driver (2014) Vorlage: Stephen King Drehbuch: Richard Christian Matheson Darsteller: Maria Bello, Bereits auf DVD/BluRay erhältlich
"Prime Time, Bitch"
Aus die Maus, nicht? Nicht... Während alle Welt auf "IT" wartete und Kings Ruf durch weitere schlechte Filme mitlitt, kam doch ein Kabelsender in den USA auf die Idee, "Big Driver" zu verfilmen. Tolle Idee an sich, aber das Genre .... Im Ernst, das ist eine der heftigsten gewalttätigen Geschichten, die King eben nicht nach "Schema F" geschrieben hat. Wie King selber in seiner Story zugibt, ist das eine Geschichte, die seit 1974 immer wieder und gelegentlich echt heftig vorkam, oder? Oder nicht? 1971 regten sich die britischen Sittenwächter über Sam Peckinpahs "Straw Dogs"- "Wer Gewalt Sät" auf, in dem eine halbe Stadt in Mord und Vergewaltigung zu schwelgen scheint. Der einzige in der BRD jemals indizierte Film von Sam Peckinpah. Heute ist er ab 16, desgleichen das nicht minder brutale Remake, in dem die Rolle der Frau etwas moderner und agressiver wegkam. Die Rolle der Frau, die es von vorne und hinten bekam. Gehen wir der Sache auf den Grund, mit den Methoden vom Gruselmeister persönlich. Was hat er im "von vorne auf jedenfall" gemacht? Seine Heldin durfte Filme gucken. Damit sie wusste, was zu tun ist .... "Death Wish" aka "Ein Mann sieht Rot" / "Taxi Driver" / "Angel of Vengeance" aka "MS 45" / "Sudden Impact" aka "Dirty Harry kommt zurück" / "The Brave One" aka "Die Fremde in Dir" und nicht zu vergessen das Remake von "Last House on the Left". Das sind die Geschichten, in denen Kugeln fliegen und das Blut spritzt, das ist "Spiel mir das Lied vom Tod" Bastard und stirb. Sie hat nur 2 davon gesehen, aber das reichte ja dann auch. Wir reden immer noch von einer TV-Verfilmung. Jau, dürfen wir heutzutage, seit Sachen wie "Breaking Bad" im TV laufen, ist die Welt etwas anders geworden, genauer gesagt seit 2001. Zwei Flugzeuge, zwei Hochhäuser und und einen verrückten Präsidenten später war die Welt neu geschaffen. Kaputt und Dreckig. War sie natürlich vorher auch, aber da hat niemand hingesehen. Passierte auch im Vietnamkrieg, plötzlich gab es 1969 den härtesten Western der Welt "The Wild Bunch", zufällig von Sam Peckinpah. Aber wie war das mit 2002. In der zweiten Season von "24" bestellte Agent Jack Bauer einen Pädophilen, den man wegen seiner "brauchbaren" Nazi Kontakte hatte laufen lassen, in sein Büro. Er schoss dem Arschloch recht unerwartet in den Kopf und rief nach einer Säge. Danach wedelte er auffällig mit seiner "besonderen" Tasche vor den Augen der Nazis rum, sowas nennt man Undercover 2002. Das war die erste Veränderung, die ich sah... Also, es geht doch, "Big Driver" heute im TV zu verfilmen! Und ich muss noch nicht mal auf die übertriebenen 5 "I Spit on your Grave" äähhh Filme hinweisen. Mache ich aber zum Spass, gibt genug Leute die sowas mögen, nun ja, mich kann man ja auch wegen meiner Lust an "Slashern" kritisieren! Nun, allmählich nimmt dieser "Speed 2"-ähnliche Diskurs durch die gemeinen Seiten der Menschheit Fahrt auf. Der erste und beste Streich war ein NICHT EINs zu EINs "Drehbuch", wie es King noch bei "A Good Marriage" rausgehauen hatte. "Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich"... Leute fingen an genial zu werden und besetzten die "von vorne und schreiend von hinten" mit Maria Bello. Das war der Coup des Jahrhunderts, diese Dame durfte schonmal in "unheimlicher und GEWALTtätiger" Atmosphäre spielen und leben. David Cronenbergs Meisterwerk (nach scheinbar 10 Jahren auf Drogen) "A History of Violence", eine Gangster / Rache / Action / Drama Geschichte nach einer Graphic Novel, in der nur der dominante Viggo Mortensen Maria Bellos Schauspielkunst noch im Weg stand, raste über die Welt und die Leute merkten plötzlich, Fuck, David Cronenberg ist zurück und wie, der Film entspricht in seinen heftigen Szenen einem berühmten Filmspruch: "Wer sich bewegt den legt ihr Um" FSK 16 ... Das war der Grund warum ich den Film so spät sah, mein erstes erfreuliches Streaming Erlebnis. Hatte ich was erwartet? Bestimmt nicht einen Film, der hart ist, wo er hart sein sollte, viel von King ignoriert und die Story auseinander nimmt und anders wieder zusammen setzt!!! Es ist ein wundervolles Erlebnis, wenn die verlassene GESCHÄNDETE Maria Bello mit all den "Leuten" spricht, die ihr noch geblieben sind, auf dem Weg der Schmerzen wie in "Kill Bill", nur weniger Blut. Dafür ist es erstaunlich was einem so das "Navi" erzählt. Das ist der kleine Film, den kaum einer gesehen hat, aber er war jeden Cent der 5€ Leihgebür wert. Er hat die besondere Ehre, von mir 4 von 6 Punkten zu bekommen, dieselbe Wertung wie "Die Fremde in Dir", Kenner dieser Geschichte nur per Buch werden ihr blaues und rotes Wunder erleben. "Hasta la Vista, Baby"! Diese Filmkritik widme ich dem Typen, der sich weigert "Auftragsarbeiten" im Filmbusiness zu erstellen, weil er so was gar nicht kann. Wer das wohl ist .... Dieser Artikel darf sowohl weggeschmissen, gelöscht oder gedruckt werden und was sonst noch so alles übrig bleibt. "Go ahead, Make my Day". ;) Bernd Breidenbroich
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