eine Kritik von Kai Uwe Piepenscheider
Regie, Drehbuch, Vorlage: Stephen King Musik: AC/DC Darsteller: Emilio Estevez, Pat Hingle, Yeardley Smith, Stephen King
“A lot of people have directed Stephen King Novels and Storys.
Starke Worte die King im Trailer zu "Maximum Overdrive" aka "Rhea M – Es begann ohne Warnung" verlauten ließ, doch konnte er diesen Worten auch Taten folgen lassen? Schaun wa mal ;) Dino de Laurentiis, der Produzent von vorherigen King Verfilmungen wie "Dead Zone – Das Attentat", "Katzenauge" oder "Der Werwolf von Tarker Mills" kam eine Tages auf die Idee Stephen King doch selbst mal als Regisseur einzusetzen. King ließ sich überreden und es kam zu seiner ersten und letzten Arbeit von Herrn King als Regiesseur. Wie beim Film "Katzenauge" bediente man sich an Kings erstem Kurzgeschichtenband Nachtschicht (Erstveröffentlichung 1978) und wählte diesmal die Story Trucks (Lastwagen) für Kings Regie-Debüt aus. Die Erde gerät am 19. Juni (Tag von Kings Unfall) in den Schweif des Kometen Rhea M., welcher alle technischen Geräte auf der Erde (normale PKW betrifft dies seltsamerweise nicht...naja Schwamm drüber) ein Eigenleben entwickeln lässt. Diese wenden sich ohne Vorwarnung gegen ihre Erbauer und stiften dadurch natürlich heilloses Chaos an. Bankautomaten beschimpfen ihre Kunden, eine Straßenbrücke hebt sich samt Autos in die Luft und ein Getränkeautomat verwendet seinen Inhalt als gefährliche Wurfgeschosse. Dies betrifft auch eine kleine Tankstelle, meilenweit von der Stadt entfernt, die plötzlich von einem Haufen Trucks belagert wird. Als es dort zu ersten Toten kommt, planen die Belagerten zurückzuschlagen. Leider verschenkt King an vielen Stellen Potential. Mir fällt da zum Beispiel die Szene ein in der der Junge Deke Keller (Holter Graham) durch einen mit Leichen übersäten Wohnbezirk fährt und plötzlich von einem Rasenmäher verfolgt wird. Er schwingt sich auf sein Rad, fährt los, der Rasenmäher hinterher und …...wir kommen zur nächsten Szene in der Tankstelle. Statt hier wenigstens eine wohl interessante Verfolgungsjagd mit einem wildgewordenen Rasenmäher zu zeigen, bricht die Szene einfach abrupt ab. Das Ganze liest sich so als wäre dieser Film typischer 80er Jahre Trash und...nun ja...das ist er wohl auch. Wobei der Film an manchen Stellen echt gut funktioniert. Zum Beispiel beim wunderbaren Cameo vom Meister höchstselbst, der sich vom angesprochenen Bankautomaten als Arschloch beschimpfen lassen darf oder auch bei politisch unkorrekten Szenen in denen Kinder von Dampfwalzen überrollt werden. Auch Pat Hingle als tyrannischer Tankstellen Besitzer mit geheimen Waffenschmuggel Keller und Laura Harrington als typische emanzipierte 80er Jahre Action Braut, gefallen mir persönlich in ihren Rollen recht gut. Wer sich über den geringen Blutanteil im Film beschwert, wird mit Yeardley Smith der amerikanischen Stimme von Lisa Simpson seine wahre Freude haben. Bringt sie doch in ihrer Rolle als frischvermählte Braut mit ihrer elfenhaften Stimme wenigstens jede Menge Ohren zum Bluten. CURTIIIIIS!!! Einen tollen Schauwert bietet auch “Der weiße Hai“ des Films, der Green Goblin Truck. Wohl eines der wenigen Dinge die in Erinnerung bleiben. Der Soundtrack von ACDC ist toll und peitscht gnadenlos durch den Film. Ist aber teilweise nur dazu da dem Zuschauer aufzuwecken bzw mitzuteilen dass der Film doch eigentlich cool sein soll. Für Freunde von Trash Filmen also zu empfehlen. SK Fans die eine werksgetreue Umsetzung der Kurzgeschichte haben wollen, werden aber wohl ziemlich enttäuscht sein. Allein das düstere Ende der Kurzgeschicht, welches hier gegen ein hollywoodtaugliches Happy End getauscht wurde, wird den Lesern von Nachtschicht wohl eher nicht gefallen haben. Wie schon angesprochen werden auch Gorehounds hier nicht wirklich befriedigt. Viele der zum Beispiel in der Fangoria beworbenen Gore-Effekte fielen für ein R-Rating der Schere zum Opfer. So sollte dem von der Dampfwalze überfahrenen Jungen der Kopf platzen (siehe Bebilderung dieses Artikels. Anmerkung EDitor) oder Christopher Murney, der den Bibelvertreter Camp Logan spielt, sollte das halbe Gesicht abfallen. Ein paar Schockeffekte zwischen den eher öden Belagerungsszenen hätten dem Film wohl gut getan. Zur Belohnung für seine Regiearbeit wurde Stephen King übrigens genauso wie Emilio Estevez (hier als tougher Ex Sträfling) für seine schauspielerische Darbietung mit der goldenen Himbeere nominiert. Niemand Geringeres als Michael Bay hat sich übrigens die Rechte am Film gesichert und plant schon an einem Remake. Ob es eine gute Idee ist einem Film ein Remake zu schenken der schon in den 80ern gefloppt ist und damals nur die Hälfte seiner Produktionskosten wieder eingespielt hat, wird man wohl abwarten müssen. Angeblich sind Schauspieler wie Aaron Paul, J K Simmons, Emma Watson, Lucy Lawless und Arnold Schwarzenegger (!) im Gespräch für eine Rolle in eben diesem Remake. When asked why he hasn’t directed a movie since „Maximum Overdrive“, Stephen King responded „Just watch Maximum Overdrive.“ Stephen King, being a former cocaine addict, later admitted that he was „coked out of my mind“ the entire time he was making this picture and often didn’t know what he was doing. Ob der Film durch seinen Drogenkonsum wohl besser oder schlechter geworden ist, als er hätte sein können, kann man nur erahnen ;) Kai Uwe
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