Bodom (2016) Darsteller: Nelly Hirst-Gee, Mimosa Willamo,
Wer hätte gedacht, dass mein neuester Eintrag im Evil-Ed Sommer Special aus Finnland kommt? Ganz ehrlich, für Horrorfilme ist dieses Land ja nicht gerade bekannt. So fallen mir auf Anhieb lediglich die Streifen Dark Floors, A Christmas Tale - Rare Exports, Bunny the Killer Thing und Muttertag II (sic!) ein. Doch diesen Sommer bringt uns Koch Media einen Slasher aus dem Land der (im Sommer) nicht untergehenden Sonne. Natürlich passt das nicht in einen Gruselfilm, daher spielt der Streifen ein klein wenig vor der Midsommarzeit. Ort der Handlung ist der Bodomsee, nicht weit von Helsinki entfernt, an dem tatsächlich im Jahre 1960 einige ungeklärte Morde an Teenagern verübt wurden. Doch diese nutzt der Film lediglich als Aufhänger und präsentiert uns nicht die Ereignisse von damals. Stattdessen ist er in der Gegenwart angesiedelt. In dieser wollen die vier Teenager Ida, Nora, Elias und Atte an genau diesem See campen. Soweit, so bekannt. Doch anders als bei Herrn Voorhees und Co. haben die wir hier echte Charaktere, die allesamt ein Geheimnis mit sich herumtragen. So ist der hübschen Ida „etwas schreckliches“ passiert. Was genau, dass wird dem Zuschauer erst spät offenbart. Dank ihrer fürsorglichen Freundin Nora kann sie sich jedoch aufraffen, an diesem Campingtrip teilzunehmen. Doch auch die Jungs Elias und Atte tragen ein Geheimnis mit sich herum. So belügen sie die Mädels im Bezug auf die Teilnehmerzahl des Ausflugs. Diese erwarten nämlich eine größere Gruppe an Jugendlichen, doch letztendlich sind es nur die Vier, die an dem See, genau an der Stelle, an der einst die Morde geschahen, campen werden. Auch die Bilder, die Atte mit sich herumträgt und auf denen eine ohnmächtige Ida abgebildet ist, tragen zum weiteren Schicksal der Protagonisten bei. Doch nicht nur das. Ein aufblitzendes Licht aus der Ferne deutet an, dass sich noch jemand anderes am See aufhält… Bodom entpuppt sich als eine kleine Überraschung am Slasherhimmel. Natürlich dürfte das Auftauchen des Killers keine Überraschung in einem Film wie diesem sein. Trotzdem erwartet den Zuschauer die ein- oder andere unerwartete Wendung, die hier natürlich nicht verraten wird. Die Inszenierung ist hierbei stimmig und atmosphärisch, auch wenn der Wald ringsum den See für meinen Geschmack ein klein wenig zu hell ausgeleuchtet wurde. Auch sollten Splatterfans ihre Erwartungen ein klein wenig zurückschrauben, denn hier bewegt sich alles auf solidem FSK 16-Niveau. Das schadet dem Werk aber nicht, stehen doch die Figuren und ihre Motivationen im Mittelpunkt. Lediglich auf der Zielgeraden gibt es Abzüge in der B-Note, da es einem hier schwer fällt mit den Protagonisten mitzuleiden. Warum? Nun, das wäre ein massiver Spoiler. Ein anderes Finale hätte den Film allerdings aufgewertet. In Sachen Bonusmaterial gibt es leider nur ein laues Lüftchen:
Fazit: Ordentliches Slasher- und gegen Ende sogar Terrorfilmchen aus dem Hohen Norden. Atmosphärisch und überraschend, aufgrund des Endes jedoch leider nicht überragend. Einen Blick riskieren sollte der eingefleischte Horrorfan allerdings trotzdem.
Chrischi
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