Cult of Chucky (2017) Regie/Buch: Don Mancini Musik: Joseph LoDuca Darsteller: Fiona Dourif, Brad Dourif, Allison Dawn Doiron, Alex Vincent ab 9. November auf DVD/BluRay
„Cult of Chucky“ schlägt gleich zu Anfang einen Bogen vom ersten Teil der Serie zur Gegenwart. Das Date des erwachsenen Andy Barclay (Alex Vincent, im ersten Teil Child’s Play noch ein Kind) findet gerade ein jähes Ende, weil sie ihn gegoogelt hat und über seine Vergangenheit Bescheid weiß. Seit den Ereignissen seiner Jugend ist Andy Waffennarr, um sich jederzeit verteidigen zu können – und wir alle wissen ja gegen wen... Wir dürfen einen Blick auf den prall gefüllten Waffenschrank in Andy’s Wohnung werfen, aber das ist nicht das einzig Schräge, was er dort aufbewahrt... Dann setzt die Geschichte da an, wo „Curse of Chucky“ endete. Nica (Fiona Dourif) gilt als mehrfache Mörderin. Ihr werden die von Chucky begangenen Morde an ihrer Familie angehängt und sie fristet ihr Dasein in einer Anstalt zusammen mit anderen Patienten. Ihrem Psychiater Dr. Foley fällt nichts Besseres ein, als eines Tages als Therapieansatz eine original Good Guys Chucky Puppe mitzubringen und damit beginnt das Unheil erneut... Don Mancini, der bereits am Drehbuch von Child’s Play mitgeschrieben hatte und bei Chucky’s Baby und „Curse of Chucky“ Regie führte, bleibt der Serie auch diesmal treu und hat sowohl Buch als auch die Regie übernommen. „Cult of Chucky“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Fortsetzung einer Horrorserie sein sollte. Der Film ist kurz, spannend inszeniert, bietet für ein so altes Franchise unerwartet schöne Bilder und Kameraeinstellungen und man spürt Mancini’s Enthusiasmus bei der erneuten Auferstehung des rothaarigen Good Guy. „Cult of Chucky“ bietet den Horrorfans einige unerwartete Überraschungen, die ich nicht spoilern möchte, und natürlich richtig schön blutig inszenierte Morde mit wirklich sehr gut gemachten Effekten. Passend dazu haut unser Herzbube Chucky seine markigen Sprüche raus, die sich sowohl auf die ganze Serie als auch auf Popkultur generell beziehen. In Bezug auf Hannibal Lecter meint er ‚Ich kann nicht glauben daß diese Serie abgesetzt wurde.’ Damit spricht er vielen Fannibals immer noch aus der Seele und schlägt gleichzeitig wieder einen Bogen zu Don Mancini, der bei den Drehbüchern zu zwei Folgen der überragenden Hannibal Serie mitgeschrieben hat, zu „Dolce“ und „The woman wlothed in sun“. „Cult of Chucky“ macht einfach Spaß, bietet gute Schauspieler, witzige One-Liner und ist ideal kurzweilige Horrorkost nicht nur zu Halloween. Hach, ich habe den fiesen kleinen Scheißer echt vermißt!
Zur BluRay/DVD von Universal
Wie bei einer aktuellen Direct-to-Video-Produktion zu erwarten, sieht das Bild erstklassig aus und bietet satte Farben und gute Helligkeitswerte. Die Zeiten in denen man bei Dunklen Szenen Ratespielchen veranstalten musste sind nun endlich vorbei. Als Extras gibt es ein paar nette Featurettes und einige deleted scenes und einen wirklich interessanten Audiokommentar mit Don Mancini und Produzenten Tony Gardner, die beide noch lange nicht genug von den Good Guys haben. Zusätzlich sollte man noch lobend erwähnen, dass es sich bei der deutschen Veröffentlichung tatsächlich um die ungeschnittene „unrated“ Fassung handelt, die tatsächlich – selbst bei einer 16er-Freigabe – noch mit einigen Splatterszenen aufwarten kann. Nic
Anmerkungen von Dia zur Diskussion über den Film: Obwohl der Film noch nicht offiziell veröffentlicht wurde kreiste ja bereits leider seit einigen Wochen eine Kopie durch die Tiefen des Internets. So war auch schon recht schnell deutlich feststellbar, dass der Film beim „normalen“ Publikum eher weniger ankommt. Das scheint tatsächlich daran zu liegen, dass sich „Cult of Chucky“ – und hier darf man nicht vergessen, dass es sich um Teil 7 einer Franchise handelt – traut, die Mythologie der Serie noch etwas auszubauen und neue Ideen einzubringen. Mir persönlich – und Nic natürlich offensichtlich auch – gefällt dieser neue Ansatz, der es tatsächlich ermöglicht, auch in Zukunft nicht nur weitere Teile, sondern vor allem interessante Fortsetzungen der Serie zu drehen, die auch mal von dem „Chucky mordet sich durch eine Horde uninteressanter und unwichtiger Figuren“-Schema abgehen und eine weitaus größere Bedrohung präsentieren. Schließlich handelt es sich bei der Geschichte um die „Good Guy“-Puppen NICHT um eine Filmserie wie „Freitag der dreizehnte“ oder „Halloween“, die sich immer in den gleichen Bahnen bewegen müssen. Ich freue mich auf weitere Auftritte von Charles Lee Ray.
Alle anderen Chucky-Filme (und andere "Puppenfilme") findet ihr hier:
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- Nic Parker
- Chucky und seine Freunde