(UK 1987) Vorlage, Drehbuch und Regie: Clive Barker Musik: Christopher Young Mit: Andrew Robinson, Clare Higgins, Ashley Laurence, Sean Chapman, Doug Bradley
What a Woman will do for a Good Fuck
Aber es gab ja doch wirklich noch die Erwachsenen. Stephen King konnte unangetastet veröffentlicht werden, ohne dass sich auch nur ein Zensor darüber echauffierte was er in seinen Bücher so von sich gab. In diesem Schatten folgte dann irgendwann Clive Barker, ein weiterer Horror-Autor mit noch fieseren Ideen. Seine Geschichten beschrieben nicht so sehr das übernatürliche Grauen im Alltag, sondern eine Welt in der die Charaktere den Horror ganz natürlich verkörperten.
In Hellraiser geht es um Frank, einen von der puren Lust getriebenen Mann, der letztendlich in den Fängen der Zenobiten die ultimative Befriedigung in unendlichem Schmerz findet. Einige Jahre später zieht nun sein Bruder Larry mit seiner Frau Julia in das „verlassene“ Haus ein und erweckt Frank aus Versehen mit einigen vergossenen Tropfen Blut. Julia, die Frank schon immer derart sexuell zugeneigt war, dass sie sich sogar auf ihrer Hochzeit mit ihm vergnügte, muss nun Männer in das Haus locken, damit Frank diese zum Aufbau seines Körpers aussaugen kann.
Ganz anders hingegen der Soundtrack von Christopher Young. Seine Musik baut eine Brücke zwischen der natürlichen und der übernatürlichen Welt unter Beibehaltung einer gewissen erotischen Spannung. Dabei war Young ursprünglich nur zweite Wahl gewesen, denn der von der Underground Gruppe Coil geschaffene Soundtrack war eigentlich Barkers Favorit gewesen. Nur leider fürchtete der Verleih spätere Lizenzgebühren und setzte den Hauskomponisten durch. So konnte Young dann mit dem Soundtrack zum zweiten Teil „Hellbound“ sein absolutes Meisterstück abliefern. Trotzdem wäre es ausgesprochen interessant, den Film einmal auf den Coil Soundtrack geschnitten zu erleben. Aber das wird wohl leider nicht passieren. In Deutschland war für den Film natürlich keine Jugendfreigabe denkbar. Genauso war es undenkbar, so etwas ungeschnitten durchgehen zu lassen und so wurde bösartige Szenen wie zum Beispiel ein Hammer(!) oder die Zeile „Jesus wept“ herausgeschnitten. Trotzdem gab es reflexartig noch eine Indizierung drauf zu, die dann 2013 aufgehoben wurde. Im Jahre 2017 erschien der Film erneut und diesmal ungeschnitten frei ab 16 Jahren. Zur Zeit erfährt der Film eine Kinoauswertung durch Drop-Out Cinema, die auch die beiden folgenden Teile noch einmal auf die große Leinwand bringen. Fans seien diese Aufführungen wärmstens ans Herz gelegt, in den 80ern haben wir davon noch nicht einmal zu träumen gewagt! Sören
Trailer
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- Sören Ney