Warum es von mir keinIMG 20131220 WA0002

„Fröhliche Weihnachten“

Post gibt.

 

Nun haben wir also wieder den 24. Dezember und meine Timeline läuft über mit mehr oder weniger seeligen Glückwünschen zum Weihnachtsfest – sowohl unpersönliche Massenmails, als auch persönliche Segenswünsche von Menschen, die mich und die ich privat kenne. Speziell über die letztere Variante freue ich mich natürlich sehr – es ist immer schön wenn jemand an einen denkt.

Trotzdem wird es von mir nichts in dieser Richtung geben und ich werde auch nicht jeden einzelnen Segenswunsch mit einem selben beantworten, denn das wäre in meinen Augen Heuchelei. Das mag jetzt böse klingen, ist aber ganz anders gemeint.

Schließlich mache ich mir ja auch die Mühe Euch mit diesem Artikelchen nahe zu legen WARUM ich so handele. Es gibt genau zwei große Gründe, warum mir Weihnachten mittlerweile so ziemlich am Allerwertesten vorbei geht.

Der erste – und wahrscheinlich wichtigste - ist, dass ich in keinster Weise religiös bin. Versteht mich bitte nicht falsch – ich bin nicht Anti-Religion, ich toleriere nahezu alle Religionen (es gibt sicher einige Kulte mit deren Normen ich nicht konform gehen würde) und finde die ihnen zugrunde liegenden moralischen Grundprinzipien durchaus wichtig und sinnvoll.

Der Gedanke aber, einem höheren Wesen die Verantwortung für meine Erfolge und mein Scheitern zuzuweisen, erscheint mir höchst unplausibel und nicht vereinbar mit dem, was uns Menschen auszeichnet – der eigene Wille und - vor allem – das Bewusstsein, dass man einen solchen hat. Jetzt springt mich bitte nicht alle an, es geht mir hier nicht darum irgendwelche Überzeugungstäter herauszufordern, die vielleicht dann versuchen, mich zu missionieren.

Glaubt mir, das wird Euch nicht gelingen. ;)

Darum geht es hier aber auch gar nicht. Ich möchte nur klar machen, dass ihr von mir keine Floskel serviert bekommen werdet, von der ich nicht überzeugt bin. Die Geburt eines Propheten (egal wie viel Gutes er getan haben mag) vor mehr als 2000 Jahren in irgendeiner arabischen Kleinstadt bedeutet mir nichts, die Geburt meiner Kinder hingegen erheblich mehr. Für die speziell habe ich auch jahrzehntelang immer schön Weihnachten gefeiert, weil es halt so Brauch ist und weil es schön ist, die Freude in ihren Augen zu sehen.

Aber mittlerweile sind die Kinder junge Erwachsene, führen – mehr oder weniger erfolgreich - ihr eigenes Leben und Treffen sind eher sporadisch. Freunde und Kollegen sieht und spricht man tatsächlich öfter als sie, das ist der Weg des Lebens und irgendwann findet man sich damit ab.

Ich brauche kein spezielles Fest, an dem man sich trifft – ich freue mich über jedes Treffen und bin dann auch froh, wenn nicht gleich die komplette Baggage aufeinander trifft. Das führt erfahrungsgemäss dann doch immer nur zu Streitereien und ich habs lieber harmonisch und ungestresst und ohne den Zwang eines Festes, dass mir persönlich so wenig bedeutet.

Zusätzlich kommt hier aber auch noch der zweite Grund mit ins Spiel und das ist der, dass vor ungefähr 20 Jahren zur Weihnachtszeit die Pfeiler unserer damals 5-köpfigen Familie (plus Kater) zu bröckeln begannen und das gesamte Gefüge dann einige Monate später zusammenstürzte.

Freunde und Verwandte kennen die Geschichte, die anderen geht sie auch nicht im Detail etwas an.

Dementsprechend ist die Weihnachtszeit seitdem für mich sehr negativ behaftet und auch wenn ich seitdem zumindest versucht habe mir das nicht anmerken zu lassen und – speziell auch für die Kinder – immer gute Mine dazu gemacht habe, habe ich nun letztendlich die Entscheidung getroffen in der Beziehung aus meinem Herzen keine Mördergrube mehr zu machen (Ja, ich bin alt – den Spruch benutzt heute niemand mehr ;) ).

Ich werde die beiden Feiertage zusammen mit Netflix, Amazon Prime und meiner PS3 geniessen, werde es ausnutzen, dass ihr alle beschäftigt seid, Telefon und Internetz ignorieren und einfach nur faulenzen. In dieser Beziehung hat die Weihnachtszeit dann für mich auch etwas Gutes, denn ich zumindest kann mich somit stressfrei entspannen.

Langer Rede kurzer Sinn.

Ich wünsche Euch und Euren Familien gesunde, streitfreie, satte, erfolgreiche, stressfreie und interessante Feiertage.

dia