Christoph (von Sagen gezeichnet)
Aufgewachsen im tiefen Schwarzwald, empfand Christoph von kleinauf eine Faszination für die gruseligen Sagen seiner Heimat. Von einem gierigen Müller, der seine Seele an den Teufel verkauft und dem Leibhaftigen eine Mühle bauen muss, die seither über der 500-Seelen-Gemeinde des Evil-Ed-Autoren thront, über die Geschichte um den Holländermichel bis hin zu Krabat verschlang er alles, was die elterliche Bibliothek hergab.
Als er dann ein paar Jahre später das laxe Jugendschutzverständnis der örtlichen Videothekendame entdeckte, kämpfte sich seine juvenile Psyche durch alles, auf dem ein 18er-Siegel prangte – Tanz der Teufel (1981) an Halloween und dann der urkomische Braindead (1992) zum Runterkommen sind unvergessliche Momente in seiner Horrorfilm-Biographie. Als der junge Mann volljährig wurde, schwand auch der Reiz des Verbotenen und Christoph machte sich auf, den Film-Kosmos jenseits des Horrorgenres zu ergründen –Ex Drummer (2007),Lawrence von Arabien (1962), Natural Born Killers (1994) und La Grande Belleza (2013) sind nur einige Perlen, die er zu seinen Lieblingsfilmen zählt.
Das Lesen entdeckte Christoph erst am Beginn seiner Zwanziger wieder und neben dem „kosmischen Horror“ von H.P. Lovecraft haben es ihm vor allem die charmant-depressiven Schilderungen eines Michel Houllebecq und des französischen Ekels Louis Ferdinand Celine angetan, dessen Reise ans Ende der Nacht unvergessen bleibt. Seither versucht er sich selbst an Literatur und wenn er gerade nicht auf der Suche nach den Bergen des Wahnsinns über den Globus reist, die Burg Draculas in den Karpaten heimsucht oder auf den Spuren von James Hilton in Shangrila wandelt, findet er Inspirationen für Kurzgeschichten in ausgeprägten Touren durch die Spelunken der jeweiligen Studentenstadt, in der er gerade weilt.
Denn:
“The world is indeed comic, but the joke is on mankind.” (H.P. Lovecraft)
Artikel von Christoph
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