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Alice Through the Looking Glass (2016)
Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

Regie: 
Darsteller:

 

BluRay/DVD und VoD Veröffentlichung: 20.10.2016

 

Als Disney im Jahre 2010 „Alice im Wunderland“ von Tim Burton auf den Markt warf, war dieser ein unfassbarer Erfolg. Bei ganzen 200 Mio Dollar Budget, die man dem Film auch ansieht, spülte er alleine in den USA mehr als 330 Mio an die Kinokasse an. Grund genug, sich auch dem 2. Roman um Alice anzunehmen.

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Hinter den Spiegeln“ von Lewis Carroll wurde, im Gegensatz zum Wunderland, nur sehr selten filmisch umgesetzt. Doch Disney war das Sequel immerhin noch 170 Mio Dollar wert. Der Maincast kehrte auch wieder zurück: Depp, Bonham Carter, Hathaway und selbstverständlich Wasikowska sind neben einigen Randfiguren wieder am Start. Auch Alan Rickman ist hier ein letztes Mal zu hören. Neu hinzu kam Sacha Baron Cohen, der als zu Fleisch gewordene Zeit eines der Highlights des Filmes darstellen sollte.

Tim Burton kehrte dieses Mal nur als Produzent zurück und überliess den Regiestuhl dem „Muppet“-Regisseur James Bobin. Ob es sich hierbei um eine gute Idee handelte? Nun, an der Kinokasse zumindest nicht. Gerade mal 77 Mio Dollar waren das magere Ergebnis. Verdient? Wir werden sehen. Erstmal zur Story:

Drei Jahre nach den Ereignissen im Wunderland kehrt Alice von einer langen Seefahrt ins ferne China zurück nach England. Dort ist leider die Kacke am Dampfen. Ihre Mutter ist hochverschuldet und im Begriff das Schiff der Familie Kingsleigh an Hamish, Alices schnarchigen Ex-Verlobten abzutreten.

ali03Ein Schmetterling weist Alice derweil den Weg durch einen Spiegel zurück ins Zauberland. Hier ist die Kacke nicht nur am Dampfen, sondern bereits am Überkochen. Der Hutmacher steckt in einer Krise. Er ist überzeugt davon, dass seine totgeglaubte Familie noch lebt und droht an diesem Glauben zugrunde zu gehen. Nur Alice kann, wenn sie es schafft die Zeit (Sacha „Borat“ Baron Cohen) zu einer Reise in die Vergangenheit zu überzeugen, den Hutmacher und seine Familie retten. Doch der erweist sich als äusserst starrsinnig und so macht sich Alice ohne dessen Zustimmung auf in die Vergangenheit. Doch die Zeit steckt ihr im Nacken. Ebenso wie die böse Herzkönigin (Helena Bonham Carter)....

An der Geschichte liegt es nicht, dass „Alice 2 – The Return“ (oder so ähnlich) zum Flop wurde. Im Grunde ist der Film auch ein durchaus spannendes Abenteuerfilmchen. Und das, obwohl die Buchvorlage nur vage umgesetzt wurde. War Teil 1 unter Burtons Regie noch ein knallbunter, teils recht düsterer („Runter mit seinem Kopf!“) Luftballon im LSD-Land, so hält sich Regisseur Bobin zwar optisch an Burtons Kreaturen, die Welt des Wunderlands sieht aber mehr nach Narnia und Co als nach Wunderland aus. Während der erste Teil (den ich nicht zu Burtons besten Arbeiten zähle) ein FSK 12 trägt, was den vielen morbiden Einfällen aus Burtons krankem Geist zu verdanken ist, so darf die Fortsetzung nun auch sechsjährigen präsentiert werden.

Doch Vorsicht, zwar fehlt es dem Film an Burtons Morbidität, zartbeseiteten Kindern kann der Film jedoch auch zu spannend werden. Vor allem aber macht es wenig Sinn, sich den Film ohne das Vorwissen aus Teil 1 anzuschauen, da dies bei den meisten Figuren nur ein Fragezeichen hinterlassen würde. Hier erklärt sich auch der erste Punkt, warum „Alice 2 – Die Rache“ nicht zum Erfolg wurde. Burton Fans bekamen nicht, was sie erwartet haben. Und Burton Hasser werden sich die Fortsetzung mangels Figureneinführung eh ersparen.

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Ein weiterer Minuspunkt ist die Effektüberlastung des Streifens. „Alice in CGI-Land“ wäre ein weit passenderer Titel gewesen. So gibt es durchaus beeindruckende Bilder, die manchmal staunen lassen (und in 3D bestimmt die Bude rocken – mir lag nur die 2D Version vor). Viele Effektaufnahmen schreien einem aber leider auch das Wort „Green-Screen“ entgegen.

Ein weiterer Minuspunkt ist der müde wirkende Johnny Depp, der zwar zeitweise auch so wirken soll, in seinen „fröhlichen“ Momenten jedoch nur durch buntere Haare und Make-Up vom Depri-Depp zu unterscheiden ist. Mensch Johnny, such Dir mal wieder richtige Rollen aus, den Jack Sparrow kann langsam niemand mehr sehen (Yiipiiie...Karibik 5 befindet sich bereits in der Post-Production!).

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Auf der Haben Seite kann der Film allerdings mit Sacha Baron Cohen punkten. Seine Verkörperung der Zeit ist wirklich sehenswert. Auch sein putziger Butler sorgt für ein paar echte Lacher. Leider auch für die einzigen des Films.

Interessant auch die Hintergründe, warum die Königin so ist wie sie ist. Hier hat der Film einige interessante Aspekte und bringt die Geschichte auch zufriedenstellend zu ende.

 

 

 

Fazit:

Alice im Wunderland : Hinter den Spiegeln“ ist kein grosser Wurf. Im Kino zurecht missachtet, lohnt sich die Leihgebühr jedoch allemal. Ein Film, wie geschaffen für einen verregneten Herbstnachmittag auf der Couch. Von daher ist die Veröffentlichung im Oktober genial.

 

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