Cool and the crazy (1994)
Regie: Ralph Bakshi Drehbuch: Ralph Bakshi Darsteller: Jennifer Blanc, Jared Leto,
Review 9/10 der Filmserie „Rebel Highway“
Roslyn (Alicia Silverstone) und Michael (Jared Leto) sind bereits seit frühester Kindheit befreundet und heiraten, gleichzeitig mit einem befreundeten Pärchen, kurz nach ihren jeweiligen 18ten Geburtstagen. Doch ein Jahr nach der berauschenden Doppelhochzeit haben sich ihre Träume von einer auf rosa Wolken gebetteten Zukunft bereits erschlagen. Die beiden jungen Familien haben jeweils bereits ein Kind und leiden unter all den finanziellen und persönlichen Sorgen, die das Erwachsenenleben so mit sich bringt. Roslyns Freundin Joannie (Jennifer Blanc) ist die erste die, mittels einer Affäre mit einem Bad Boy, aus diesem Teufelskreis auszubrechen versucht und sie schafft es auch ihre Freundin davon zu überzeugen, dass dies die beste Möglichkeit ist. So zerbrechen die beiden Familienverbünde recht schnell, doch ebenso schnell merken die beiden Mädchen, dass ihre wilden Affären die wahre Liebe nicht ersetzen können. Doch richtig böse Jungs lassen sich nicht so einfach abschieben. Um es direkt am Anfang klar zu stellen, so richtig toll ist die Geschichte nun wirklich nicht. Überraschungen sind selten, richtige Spannung kommt nicht auf und Tiefe sucht man in den Figuren vergeblich. In dieser Beziehung hatte selbst der zugrunde liegende Originalfilm von 1958 mehr zu bieten, war der doch eine klischeehafte Auseinandersetzung mit der damals gerade wieder aktuellen bösen Droge namens Marihuana und zeigte deutlich, das Menschen bereits nach einem Zug an einem Joint zu rasenden und nicht mehr zu stoppenden Barbaren werden. Da konnte man zumindest noch herzhaft über die Dummheit des Drehbuches lachen, was bei dieser Neuinterpretation dann doch recht schwer fällt. Geben wir die Schuld hieran dann einfach mal dem Drehbuchautor, der übrigens Ralph Bakshi heißt. Wer jetzt beim Lesen dieses Namens einen Aha-Effekt erlebt hat, der mag sich schon mal ein paar Nerdpunkte gut schreiben, war Bakhsi doch als Regisseur und kreativer Kopf hinter einer Welle durchaus interessanter Animationsfilme für Erwachsene verantwortlich. „Fritz the Cat“ (1972), „Wizards“ (1975), die animierte Erstverfilmung von „Lord of the rings“ (1978) oder das von Frank Frazettas Illustrationen inspirierte Fantasy-Epos „Fire and Ice“ (1983) waren gleichzeitig Parodie und die ernsthafte (sowie teilweise brutale und sexgeladene) Antwort auf die plüschigen Zeichentrickfilme ihrer Zeit. Glücklicherweise hat Bakshi aber bei „Cool and the crazy“ nicht nur das Drehbuch „verbrochen“, sondern auch Regie geführt und dem Film (übrigens bis zu diesem Zeitpunkt sein einziger abendfüllender Realfilm) zumindest einige optische Schauwerte verpasst. So ergeben sich durch geschickte farbige Ausleuchtung und außergewöhnliche Kameraeinstellungen teilweise Momente, die stark an seine Animationsfilme erinnern und den Zuschauer zumindest visuell etwas mehr bieten, als die dürftige Handlung. Auch das geschickte Casting macht den Film sehenswert, können wir doch Alicia Silverstone und Jared Leto in ganz frühen Stadien ihre jeweiligen Karrieren bewundern. Sicherlich sind beide zu dieser Zeit noch keine schauspielerischen Größen, aber man kann das Talent der beiden und – in den wenigen Szenen, in denen sie gegen- und miteinander spielen – die Chemie zwischen ihnen deutlich spüren. In einer kleinen Nebenrolle findet sich auch noch Tuesday Knight als eine Beatnick-Malerin, die noch ein wenig Zeitkolorit ins Spiel bringt.
Ansonsten gibt es natürlich auch wieder ein paar schöne Autos zu bewundern und man darf Frau Knight und ein (deutlich erkennbares) Bodydouble von Alicia Silverstone nackt sehen. Leider ist „Cool and the crazy“ am Ende dann doch nicht das von mir erhoffte Meisterwerk, ein wenig Script-doctoring hätte hier helfen können. Ich bin schon sehr gespannt auf das Finale der Serie. RATING: IMDB-Rating 5,4/10 dia
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