Shake, rattle and rock! (1994) Glory Days Regie: Allan Arkush Review 6/10 der Filmserie „Rebel Highway“
Mitte der 50er Jahre in “Anytown USA“. Rock n Roll ist die Musik der Stunde. Während die Kids sich wild Pirouetten drehend, sich überschlagend und vor Freude überschäumend, speziell in den Sendungen des lokalen TV-Senders und seiner Musikshow, den harten Rhythmen hingeben, sitzen die besorgten Eltern zu Hause und grübeln darüber nach, wie sie diese Teufelsmusik stoppen können, die droht ihre Kinder zu verderben. Susan (Renée Zellweger) ist Sängerin und Pianistin der Band „The Egg Rolls“ und als der erste Auftritt durch wildgewordene Mütter unter der Leitung der resoluten Bibliothekarin (Mary Woronov) abgebrochen wird, kann nur noch der TV-Diskjockey Danny Klay (Howie Mandel) helfen. Er organisiert eine TV-Show in Form einer Gerichtsverhandlung in der über die Schädlichkeit der wilden Musik entschieden werden soll. „Shake, Rattle and Rock!“ ist ein Musikfilm – ein richtig guter Musikfilm sogar. Er hält sich größtenteils an das Original aus dem Jahr 1956, bringt aber durchaus eine Menge 90er Jahre Flair mit. So ist es zwar der Produktion gelungen Rechte an etlichen Originalhits von Größen wie Eddie Cochran oder Fats Domino zu sichern, aber die neu und extra für den Film komponierten Songs sind deutlich moderner und druckvoller produziert. Das stört aber glücklicherweise nicht, sondern wird geschickt so eingesetzt, dass es eigentlich kaum auffällt. Als Regisseur stellte sich Allan Arkush zur Verfügung, der mit „Rock n Roll Highschool“ (1979) und „Get Crazy“ (1983) bereits zwei nahezu revolutionäre Musikfilme geschaffen hat und der auch hier nicht enttäuscht. Seine Liebe zur Musik und seine sicherte Hand sowohl in komischen als auch in tragischen Momenten sorgen dafür, das die 84 Minuten Laufzeit wie im Fluge vergehen und man sich bei überraschenden Ende durchaus noch eine halbe Stunde Verlängerung wünscht. So entpuppt sich „Shake, Rattle and Rock!“ als eine Unterhaltungsmaschine erster Klasse, die auch vor kritischen Themen wie dem damals noch alltäglichen Rassismus und Vorurteilen gegenüber Lederjacken tragenden Jugendlichen nicht zurückschreckt.
Diese Themen werden allerdings nicht mit moralischem Zeigefinger präsentiert, sondern sozusagen „Matter of Fact“ dargestellt – es gehörte halt damals zum Leben in Amerika dazu. Ein Musikfilm der weit besser ist als sein Bekanntheitsgrad vermuten lässt und dem man wirklich jedem Musikliebhaber nur uneingeschränkt empfehlen kann.
RATING: IMDB-Rating 5,1/10
dia
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