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Die City Cobra 
(Cobra) USA 1986

Regie : George Pan Cosmatos

 

 

 

„Du bist die Krankheit. Und ich die Medizin.“

 

Mit diesen Worten frei nach William Shakespeare kündigt Lieutenant Maria (im Original „Marion“) Cobretti (Sylvester Stallone) von der LAPD das sehr baldige Ableben seines Gegenübers an.

Genauer gesagt zischt der, selbst in dunklen Räumen Sonnenbrille tragende und immer cool einen Zahnstocher im Mundwinkel haltende, Cop diese letzte Ölung Marke Stallone in das Gesicht eines Geiselnehmers.

Ein Messer und ein Magazin aus Cobras Knarre später ist die Situation geklärt.

Sehr zum Leidwesen seines Vorgesetzten Detective Monte (Andrew Robinson).

Die Bande des Erlegten, eine sektenähnliche Vereinigung namens „Die neue Ordnung“, mordet sich derweil durch Los Angeles.

Angeführt wird sie von einem Mann (Brian Thompson), der nur „Nachtschlitzer“ genannt wird.

Zusammen mit seinem Partner Gonzales (Reni Santoni) versucht Cobretti eine Überlebende (Brigitte Nielsen) aus der Stadt und in Sicherheit zu bringen.

Doch der Nachtschlitzer ist ihnen auf den Fersen.

Was wie ein spannender Thriller klingt, ist eine der teureren Cannon Pictures Produktionen. Zugpferd Stallone ist zuvor mit Rambo 2 und Rocky 4 in den Actionolymp aufgestiegen und versucht hier, ein wenig abgehoben, sein Image gegen den damaligen Dauerkonkurrenten Arnold Schwarzenegger zu verteidigen. Als Buchvorlage diente der Roman „Fair Game“, der ein Jahrzehnt später mit Cindy Crawford und William Baldwin neu verfilmt wurde.

Leider ging hier einiges schief.

Wieso?

Nun, zum einen war George Cosmatos Gerüchten zufolge nur der Handlanger für Stallone, der bei Szenenaufnahmen mal fehlte um ein Basketballspiel zu sehen und von keinem der Nebendarsteller am Set angesprochen werden durfte.

Wie er später selbst zugab, hätte dies ein guter Film werden können aber er wollte ja nur cool sein.

Hinzu kam, dass der Film von knapp 2 Stunden auf unter 90 Minuten heruntergekürzt wurde, so dass einige Handlungsstränge auf der Strecke blieben. David „Sledge Hammer“ Rasche, der Vorspann angekündigt wird , spielt nur einen kurzen Moment lang mit und stirbt dann (im Rohschnitt war seine Rolle deutlich größer und sein Abgang deutlich graphischer - ein Dank an David Keitel, der uns auf diesen Umstand higewiesen hat).

cobra gun

Löblich, dass Ganze als „Dirty Harry“ Hommage zu gestalten. 

Retten tun die Harry Callahan-Verweise den Film jedoch nicht. Neben der gleichen Figurenzeichnung (Bulle wendet Selbstjustiz an) spielte Santoni bereits Eastwoods Partner im Original und Andrew Robinson war der Böse in Dirty Harry. Im ursprünglichen Skript sollte er übrigens auch der Drahtzieher sein, der von Stallone hingerichtet wird. Nun kriegt er nur nen Satz heisse Ohren.

Doch ich will Ihn gar nicht verteufeln. Nein, ich liebe diesen Streifen.

Warum? Weil er so herrlich überzogen ist, einige der lustigsten One-Liner raushaut, eine grandiose 80er Atmosphäre versprüht und das coolste Heldenauto der Filmgeschichte aufweist.

Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, hier ein Zitateauszug :

 

"Hey Du Schweinegesicht! Du bist nichts als ´n Stück Scheiße, ich steh nicht auf Typen wie Dich."

"Ich verhandle nicht mit Psychopaten, ich räum sie aus dem Weg."

"Ich kann das hören." "Was?" "Das Sie die Augen offen haben."

Fazit:

Cobra ist 80er Jahre Hochglanztrash der unterhaltsamen Sorte.

Wen das nicht abschreckt, sollte einen Blick riskieren.

C.Jürs

 

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