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Highlander: Endgame (2000)

Highlander - Endgame

Regie:Douglas Aarniokoski

Drehbuch: Joel Soisson

Darsteller:Christopher Lambert Adrian Paul,
Peter WingfieldBruce Payne
Donnie YenLisa Barbuscia

Alles hat ein Ende...

Das Jahr 2000 – das neue Millennium war gekommen, die Angst vor Y2K hatte sich als unbegründet herausgestellt, die Maschinen haben nicht rebelliert. Und doch sollte uns in diesem Jahr ein schicksalhafter Höhepunkt bevorstehen, der zugleich das Ende einer Ära einläutete. Regisseur Douglas Aarniokoski trommelte eine starke Crew an Schauspielern zusammen, um dem offensichtlich in die Tage gekommen „Highlander“ Franchise den finalen Stoß zu versetzen. Ob dies nun positiv oder negativ gemeint ist, lest ihr in den folgenden Zeilen...

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Connor MacLeod (Christopher Lambert) muss mit ansehen, wie seine geliebte „Adoptivtochter“ Rachel (Sheila Gish) bei der Explosion seines Antiquitätengeschäfts in New York ums Leben kommt. Er beschließt, dass er des Verlustes und des Kämpfens müde ist und lässt sich im „Sanctuary“ einschließen. Das „Sanctuary“ wird von den Wächtern geleitet und dient dazu, Unsterbliche aus dem Kampf um den „ultimativen Preis“ zu nehmen.

Als der Böse Jacob Kell (Bruce Payne) mit seinen Schergen auftaucht beginnt ein Massaker im „Sanctuary“. Alle dort befindlichen Unsterblichen – bis auf Connor – werden getötet, so dass dieser ein weiteres mal den Kampf Gut gegen Böse durchstehen muss. Als er feststellt dass Kell viel zu stark für ihn ist, sucht er die Hilfe seines Clanbruders Duncan (Adrian Paul) um gemeinsam mit ihm Rache für die Missetaten Kells zu nehmen. Dass dies alles andere als leicht wird stellen die Beiden fest, als Kell seine schier unendliche Macht und Stärke demonstriert. Zudem taucht auch noch Faith, eine alte Liebe von Duncan, auf und verdreht ihm mächtig den Kopf. Allerdings könnte sie ihm eben Diesen auch nehmen, denn sie gehört zu Kells Gefolgschaft. Nach einer beschwerlichen Reise kommt es dann doch zur finalen Konfrontation. Doch nicht nur Kell gilt es zu enthaupten, für die Beiden Highlander steht die wohl schwerste Entscheidung ihres Daseins an...

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Diesen Film zu bewerten ist für mich nicht ganz leicht. Ein Film, den ich zugleich für einen der Stärksten und einen der Schwächsten des Franchises halte. Wie das geht? Nun, es kommt darauf an auf welche Fassung man sich bezieht. Die Kinofassung, welche bis Dato die einzig erhältliche Fassung auf dem deutschen Markt ist, weist einige Logiklücken auf, die weder er- noch geklärt werden. Zudem sind Vorkenntnisse der TV Serie erforderlich, da in „Endgame“ sehr viel Bezug auf die Elemente der Serie genommen wird. Die Wächter und das „Sanctuary“, ebenso wie einige Charaktere werden bei den Zuschauern mehr als nur Fragezeichen hinterlassen. Dies liegt aber wie gesagt nicht etwa an einem schlechten Drehbuch, sondern mehr an dem Umstand dass diese Fassung voraussetzt dass man die Fernsehserie gesehen hat. Vieles wirkt wirr aneinandergereiht, unlogisch und abgehetzt. Dies liegt nicht zuletzt an der knappen Laufzeit von 85 Minuten.

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In den USA und Großbritannien hat man dem Film bei Heimkinorelease satte 14 Minuten mehr an Material spendiert - und diese tun ihm sichtlich gut. Einige Fehler der Kinofassung wurden ausgemerzt, einige Schlüsselsequenzen verlängert, erklärende Rückblenden und Erklärungen eingebaut und es wurde ein logisches Ende eingeschnitten. In dieser Fassung muss ich den Film loben. Er schlägt perfekt die Brücke zwischen den Erlebnissen von Connor und Duncan, erklärt das Wieso und Warum des immer noch andauernden Kampfes und zeigt eingehende Studien der Charaktere.

Endgame10Regisseur Aarniokoski präsentiert uns Connor als gebrochenen Mann, der aus nachvollziehbaren Gründen seine Lebenslust verloren hat. Auch Duncan wird sehr emotional dargestellt und zeigt, dass Adrian Paul, ebenso wie vor ihm Lambert, mit dem Highlander die Rolle seines Lebens gefunden hat. Payne brilliert als fieser Bösewicht, die Nebendarsteller – von denen viele schon in der Serie dabei waren – sind mehr als nur schmückendes Beiwerk.

Technisch wirkte der Film – trotz einiger guter Effektsequenzen – schon damals mehr wie eine „direct to video“ Produktion, obwohl er einen weltweiten Kinostart erfuhr. Die Action stimmt, die Kampfchoreographien wissen zu gefallen. Donnie Yen, der leider nur eine kleinere Nebenrolle inne hat, zeigt seine Martial Arts Künste. An dieser Stelle hätte es aber ruhig etwas mehr sein dürfen. Die Rückblenden in diesem Film sind wunderbar gefilmt, beleuchten die Vergangenheit von Connor, Duncan und Kell etwas näher und wirken zu keinem Zeitpunkt konstruiert. Alles in Allem eine runde Sache.

Endgame09An der Geschichte an sich gibt es beim Director`s Cut wenig zu meckern. Sehr emotional und dramatisch kommt „Endgame“ daher, ohne sich jedoch in Sentimentalität zu verlieren. Längen gibt es keine, die Handlungsstränge sind geschickt miteinander verknüpft. Der Climax des Films ist von Lambert und Paul so gut gespielt, dass Fans der Beiden sogar ein Taschentuch brauchen könnten.

Abschließend bleibt zu sagen dass der Film im DC durchaus ein starker Vertreter der Reihe ist, die Kinofassung hingegen wird nur Fans der Serie zufrieden stellen können. Und selbst dann muss man ein Auge ganz fest zudrücken.

Mein Tipp: Unbedingt zur (unten verlinkten) US DVD, die Kinofassung, Directors Cut und eine Rohschnittfassung beinhaltet, oder zur UK BluRay greifen.

Autogramm Lambert

Den krönenden Abschluss bildet etwas aus meiner privaten Highlander Sammlung – ein Autogramm von Christopher Lambert auf einem Szenenfoto aus „Endgame“ :)

An dieser Stelle wollte ich eigentlich noch auf die diversen TV Serien eingehen. Doch diese sind so umfassend, dass ich diese im nächsten Artikel abhandeln werde. Dieser wird in erster Linie von „Highlander – Die Serie“ (1992 – 1998) handeln, gefolgt von dem auf der Serie basierenden Film „Highlander – The Source“. Zudem wird es einen Ausflug in die Cartoonserie und das Spinoff „The Raven“ geben.   

 

Victor

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