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Mario Bava Collection Nr. 4

Baron Blood (1972)
Gli orrori del castello di Norimberga

 

Regie: Mario Bava

Darsteller: Elke SommerJoseph Cotten
Massimo GirottiAntonio Cantafora

 

 


Ab 22.Juni im Mediabook erhältlich

Drah di net um.

Der Blutbaron geht um.

Na, es ist nix dabei, wenn ich Euch erzähl die Gschicht...

Und die „Gschicht“ handelt von Peter Kleist (Antonio Cantafora), einem Nachfahren von Baron Otto von Kleist, der in einst in Wien als Blutbaron sein Unwesen trieb. Peterle hat bei seiner Anreise nicht nur die fesche Eva (Elke Sommer) im Gepäck, sondern auch eine Beschwörungsformel, mit der die olle Baronmumie zum Leben erweckt werden soll.

bb01Und so kommt, was kommen muss:

Särge rumpeln und Bodennebel wabert, wenn der Zombiebaron zurückkehrt, um sein blutiges Handwerk zu verrichten. Dabei da geht der gute Mann so kreativ zu Werke, dass Doktor Phibes stolz auf ihn wäre.

Doch damit nicht genug, denn urplötzlich taucht ein weiterer Nachfahre auf; der im Rollstuhl sitzende Alfred Becker (Joseph Cotten), dessen Auftreten nicht ohne Grund geschieht....

Nur ein Jahr nach Bavas, besonders hierzulande legendären, Ausflug ins Slashergenre mit dem Kultstreifen Im Blutrausch des Satans wandert der Meister erneut auf den Pfaden des damals noch sehr jungen Genres. Doch diesmal mischt er diese Elemente mit dem Gothic-Horror seiner früheren Werke. Somit können sich Fans auf eine gewohnt atmosphärische Ausleuchtung und Kameraarbeit freuen.

Doch irgendwie will der Brei nicht so ganz munden wie bei seinen anderen Filmen.

bb03Das liegt zum Einen an dem etwas trivialen Handlungs-Mischmasch, aber auch an den eher schwachen Figuren.

So ahnt, nein, man weiß eigentlich als Filmkenner sofort, welche Rolle der Herr Baumwolle spielt. Vielleicht hätte man ihn auch Captain Obvious nennen können.

Und Frau Sommer?

Nun, die sieht enorm chic aus mit ihrer zur Seite gefönten Kurzhaarfrisur und den adretten Kleidern. Schreien und rennen darf sie auch. Das gesamte letzte Drittel hindurch. Nur leider nicht viel mehr. Allerdings dürfen die Teenies am Crystal Lake auch nicht wesentlich mehr machen (außer vielleicht nackt baden gehen!).

Alles in allem haben wir hier einen guten-, aber halt keinen grandiosen Film des italienischen Meisterregisseurs.

bb04Alles andere als meisterhaft ist leider die deutsche Synchronfassung. Diese stammt nämlich aus den Neunzigern, als der Streifen auf VHS erschien. Nicht, dass sie gänzlich misslungen sei, aber Retrofeeling kommt hier nicht auf. Immerhin hat die deutsche Tonspur den legendären (Haupt-)John Sinclair Sprecher von Tonstudio Braun. Wenn aber Herr Cotton sein Maul aufmacht, ist echt Feierabend. Einen untalentierteren Sprecher gabs wohl nur in Escape Plan auf Herrn Niederegger. Dankenswerterweise kann man aber auf die englische- oder auch italienische Sprachfassung ausweichen.

Das Prädikat „Meisterhaft“ kann man allerdings mal wieder für Veröffentlichung seitens Koch Media ausstellen. Denn hier gibt es auf 2 DVDs bzw. einer BluRay alles, was man als Fan benötigt. So haben wir die Wahl zwischen der europäischen- und der amerikanischen Version, die in meinen Augen jedoch deutlich schwächer ausfällt.

Außerdem finden wir Interviews mit Frau Sommer und Marios Sohn Lamberto, die verschiedenen Kinotrailer, einen Audiokommentar von Tim Lucas und das obligatorische, informative Heftchen in der Innenseite des Mediabooks.

Zu guter letzt stellt sich nur noch die Frage, warum der Originaltitel das Geschehen nach Nürnberg verfrachtet, wo wir uns doch ganz offensichtlich in Wien befinden.

bb06Fazit:

Für Einsteiger würde ich eher zu den ersten drei Filmen aus der Mario Bava Collection raten. Fans werden an dieser wundervollen Veröffentlichung eines routinierten Werkes des Meisters jedoch nicht vorbei kommen. Und niemand kreischt so schön wie die Elke. Beim erklingen so mancher Synchronstimme gibt sich der Herr Baron jedoch die Kugel.

 

 

Chrischi

 

 

 

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