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Ghostbusters (2016)
Ghostbusters

Kinostart: 04. August 2016

Regie: Paul Feig

Darsteller: Melissa McCarthyChris HemsworthKristen WiigKate McKinnon

 

 

Who you gonna call? Somebody else!

 

Mit diesen Worten beginnen zur Zeit gewiss viele Kritiken weltweit.

Doch ist es gerechtfertigt? Wir werden sehen.

Die Handlung folgt im Wesentlichen der des Originals, erzählt sie aber auf andere Art und Weise. Die Eckpunkte jedoch bleiben gleich. 

Nicht in einer Bibliothek, nein, in einem Museum beginnt der Geisterspuk. Genau wie zu Murrays, Ramis und Aykroyds Zeiten, wird auch hier eine der Ghostbusterrinnen mit Schleim vollgesaut. Dieses Mal wird jedoch wird dem Zuschauer entgegengekotzt – und zwar in 3D.

Und noch etwas ist anders. Das erste Erscheinen des Geistes ist tatsächlich relativ gruselig inszeniert und endet auch mit einem ziemlich guten Erschrecker. Natürlich verlieren die Paranormal-Wissenschaftler(innen) wie damals ihren Job oder akademischen Sitz. Wie damals wollen sie ein großes Gebäude anmieten, doch....

Und genau das ist ein großer Pluspunkt dieses Filmes. Er erzählt oft das Gleiche wie damals, setzt aber manchmal einen Gag drauf. Eine Masche, mit der auch Star Wars schon Erfolg hatte.

ghost02Der folgende Geisterspuk geht dann bekannt weiter. Sekretär(in) bewirbt sich. Dieses Mal nicht Annie Potts sondern Chris Hemsworth, der den sympathischen Dummkopf gibt. Das ist manchmal witzig, manchmal wird’s überstrapaziert. Aber Hemsworth bekommt auch noch den Sigourney Weaver Part und wird zumindest ansatzweise zum Love-Interest einer Ghostbusterette. Also wird er auch der Besessene (wer jetzt SPOILER schreit....das zeigte schon der Trailer).

Der erste Auftrag findet in einem Konzertsaal statt (Hotelersatz) und endet mit Erfolg. Irgendwann glaubt man an den Sieg, dann kommt aber der Oberdämon mitsamt Slimer und einem anderen alten Bekannten im Gepäck...

Und hier liegt eines der Probleme dieses Filmes. Man fühlte sich genötigt, bekannte Handlungspunkte zu kopieren. Das wirkt teilweise erzwungen.

Auch die Cameoauftritte von Bill Murray (längster Auftritt) bis hin zu Dan Aykroyd (witzigster Auftritt) wirken allesamt erzwungen. Keine dieser Szenen haben für die Handlung einen Mehrwert. Sie dienen nur dem „Kuck mal, dass ist doch...“-Effekt.

Das ist ganz spaßig, mehr aber nicht.

Immerhin, Gaststars wimmeln an allen Ecken.

Zu den Hauptfiguren:

Kristen Wiig und Melissa McCarthy haben definitiv ihre Momente. Ihr Figuren sind ein Misch-Masch aus Murray und Aykroyd. McCarthys Gespräche mit dem Asia-Liefermann erinnern an Susan Cooper und machen besonders Spaß. Leslie Jones (Hudson) ist manchmal anstrengend, aber im Bereich des erträglichen.

Die Gagfrequenz des Filmes ist gar nicht mal so niedrig. Leider sind einige Szenen etwas kreischig (Frauen halt).

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Etwas ratlos hinterliess mich der Ramis Ersatz, dargestellt von Kate McKinnon. Für mich etwas zu übertrieben nerdig. Am Ende dann aber auch wieder ganz witzig. Nur ihren Slow Motion Gang durch die Geister a´la Milla Jovovich hätte man sich gerne sparen können.

Wirklich hervorragend ist allerdings das 3D, bei dem ein genialer Trick angewendet wird, der auch schon "Life of Pi" zu einem besonderen Erlebis gemacht hat: 

Das Bild ist oben und unten während des Films mit kleinen schwarzen Balken abgetrennt. Die 3D Effekte, die auf Pop-Out getrimmt sind, fliegen über die Balken weg und verstärken den Effekt. Da kann man nur hoffen, dass die bundesdeutschen Filmvorführer auf diese Besonderheit hingewiesen werden und nicht das Bild komplett aufzuziehen versuchen.

Generell sehen die Special Effects alle sehr gut aus und wirken in 3D besonders perfekt.

Paul Feig als Regisseur kann man nicht viel vorwerfen. Es war  klar, dass hier kein zweiter Klassiker entstehen würde. Sein Vorgängerfilm „Spy – Susan Cooper Undercover“ war allerdings um Längen besser.

Zur Synchronisation:

Generell hochwertig. Weaver, Aykroyd und Co. haben ihre Stammsprecher. Bei Bill Murray war ich neugierig. Und es war mir nicht möglich zu erkennen, wer hier versucht wie (der leider kürzlich verstorbene) Arne Elsholtz zu klingen.

Der Abspann verriet mir dann das Geheimnis: Oliver Kalkofe … und er macht das nicht schlecht.

Ich wünsche mir zukünftig für Murray aber wieder Manfred Lehmann, der Murray zB in „Die Geister die ich rief“ sprach.

 

Fazit:

Netter Versuch einer Neuauflage, die etwas andere Wege einschlägt und den Totalverriss nicht verdient hat. Der Film hat seine Lacher, seine Rohrkrepierer, seine Längen,...halt seine Höhen und Tiefen.

Ein zweiter Klassiker ist hier nicht entstanden. Aber zwei Stunden brauchbarer Unterhaltung sind es durchaus geworden. Zweitsichtung gibt es aber bei mir aber erst auf BluRay und nur wegen des 3D-Effekts.

Wen das schlechte Sommerwetter nervt, kann hier für zwei Stunden wenigstens im Warmen sitzen.

Hinweis:
Es lohnt sich beim Nachspann sitzen zu bleiben. :)


C. Jürs

 

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