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Rogue One (2016) – spoilerfrei

 

Regie: Gareth Edwards

Buch: Chris Weitz, Tony Gilroy

Darsteller: Felicity Jones, Diego Luna, Donnie Yen, Ben Mendelsohn, Mads Mikkelsen,  Alan Tudyk

Musik: Michael Giacchino

 

Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man zwischen zwei wirklich guten Star Wars Filmen nur eine Spanne von noch nicht einmal mehr 12 Monaten hat.

Womit ich Eure erste Frage bereits beantwortet habe – Ja, der Film ist gut und lohnt den (sicherlich auch bei Euch erhöhten) Eintritt.

Aber so einfach ist das nun auch wieder nicht, denn "Rogue One" ist kein „normales“ Sequel der Saga um den Sternenkrieg, sondern ein eigenständiger Film, der in der uns bekannten weit, weit enfernten Galaxis und im Zeitraum kurz vor „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ spielt. Um ganz genau zu sein, endet der Film mit einem nahezu perfekten Übergang in George Lucas´ Meilenstein der Filmgeschichte.

Womit ich auch Eure zweite Frage beantwortet habe.

ro02Es geht in Kürze um eine Handvoll Rebellen, die alleine losziehen, um die Pläne des Todessternes aufzutreiben. Diese Helden sind durchaus interessante Charaktere, wobei natürlich ganz besonders die von  Felicity Jones gespielte Jyn Erso hervorsticht, deren Geschichte von nun an ein unveränderbarer und wichtiger Baustein in der großen filmübergreifenden Geschichte von Star Wars sein wird. Aber dies gilt es selbst zu entdecken, denn in welch geschickter Art Jyns Story Lücken im Sternenkrieg ausfüllt, darf man schon als genial bezeichnen. Ebenso toll ist der Charakter des umprogrammierten imperialen Droiden K-2SO (Alan Tudyk) der nun zwar auf Seiten der Rebellen agiert, durch diesen erzwungenen Seitenwechsel aber zu einem richtigen Zyniker geworden ist. Er liegt somit einem Han Solo deutlich näher als einem C3PO. Aber auch der Rest des Casts darf in ihren jeweiligen Rollen glänzen.

Die Geschichte ist abenteuerlich und spannend erzählt, die Spezialeffekte über jeden Zweifel erhaben – es passiert halt sehr selten im Kino, dass man noch wirklich ob des Gezeigten in Staunen verfällt. Rogue One hat etliche Sequenzen, bei denen Regisseur Gareth Edwards sein Auge für das Schöne im Grausamen zeigen kann, das sich bereits in seinem Erstling „Monsters“ (2010) andeutete, aber mit „Godzilla“ (2014) vollends zur Entfaltung kam. Sein Blick auf das Star Wars-Universum ist anfangs ungewohnt anders, aber das ist es ja, was ich mir von diesem Film erhofft hatte.

Kommen wir jetzt aber zur wichtigsten Frage, nämlich zu der, die sich nur sehr schwer ohne Spoiler beantworten lässt.

ro05Ja, „Rogue One“ ist ein eher düsterer Film und er ist ein Kriegsfilm. Man sollte jetzt natürlich keine Blutfontainen oder abgerissene Körperteile erwarten, aber neben all den gesichtslosen Stormtroopern (die übrigens nicht erst in „A New Hope“ das Schiessen verlernt haben) sterben in diesem Film auch Menschen und andere Wesen von denen man mehr kennt, als nur den Namen. Krieg ist keine heitere Angelegenheit und wenn der Film auch noch in der ersten Hälfte fast wie ein „normaler“ Star Wars-Film und dementsprechend eher humorvoll/abenteuerlich daherkommt, wechselt die Stimmung spätestens in der Mitte des Filmes mit dem Tod eines Hauptcharakters doch merklich.

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Als letztes noch die Vader-Prüfung....

Ja, er ist (seit Trailer 2 bekannt) im Film – ebenso wie einige andere Charaktere, die wir aus „A New Hope“ kennen. Zumindest einer der Auftritte des dunklen Lords dürfte unter Star Wars Fans nicht unumstritten bleiben.

Sicherlich wird der Film generell in den nächsten Wochen für erhebliche Diskussionen sorgen, wenn es vielen Leuten klar wird, dass es sich bei „Rogue One“ NICHT um einen netten kleinen Star Wars Film für die ganze Familie handelt, sondern er sich eher an ein etwas reiferes Publikum richtet, dass das Universum des Filmes seit Jahrzehnten kennt und liebt. Diese sind es dann auch, die bei den zahlreichen Easter Eggs und Gastauftritten in pures Entzücken verfallen werden. Wie das „normale“ Publikum reagieren wird, kann ich nicht vorhersagen, für mich als Uraltfan war es ein unbeschreibliches Erlebnis sozusagen eine andere Perspektive auf das bekannte Geschehen zu bekommen.

Guck genau hin George – so macht man ein Prequel. 

dia

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P.a.:
Noch einige Worte zur Musik von Michael Giacchino, die ich – logischer Weise – nur peripher wargenommen habe. Was ich gehört habe gefiel mir allerdings ausgesprochen gut. Es gibt sehr schöne Variationen zu bekannten Themen (Imperial March, Force-Theme!), der Main Title kommt einmal im Film und einmal im Nachspann kurz vor und generell klingt das alles etwas sehr stark nach Williams, aber wer kann das Giacchino auch übel nehmen bei dem Erbe, das er antreten muss. Näheres kann ich dann aber erst am Donnerstag sagen, wenn die Scheibe in den Regalen (und bei mir zu Hause) liegt.

P.a.2:
Das 3D könnt Ihr Euch - wenn möglich - schenken. Im Gegensatz zu Abrams bei "The force awakens" hat Edwards auf den echten Einsatz von 3D-Kameras verzichtet, was man dem Film auch deutlich anmerkt. Es gibt hier bis auf ein oder zwei Szenen keinerlei Mehrwert, im Gegenteil wirkt das nachbearbeitete 3D bei den Massen an Actionszenen eher störend.


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