TESB

Teil 3
Episode V

Der Lieblingsfilm

 

 

Am 11.12.1980 war es endlich so weit. Erstmals konnte ich eine Fortsetzung vom „Krieg der Sterne“ im Kino bewundern. Leider war das Düsseldorfer Europa diesmal nicht der Uraufführungsort – diese Ehre wurde dem Residenz zu teil, das eine etwas kleinere Leinwand hatte, aber zur damaligen Zeit zumindest noch ein wenig Filmpalast-Flair hatte, da es dort tatsächlich – neben der unmöglichen Raucherloge (einem abgeteilten Plexiglaskasten, mit „Autokino“-Sound) – sogar noch einen Balkon gab. Zusätzlich war das Kino damals auch noch nicht dem Schachtelkinowahn der achtziger Jahre verfallen, also durchaus für eine Premiere geeignet.

 

 

TESBTeil 3
Episode V

Der Lieblingsfilm

Am 11.12.1980 war es endlich so weit. Erstmals konnte ich eine Fortsetzung vom „Krieg der Sterne“ im Kino bewundern. Leider war das Düsseldorfer Europa diesmal nicht der Uraufführungsort – diese Ehre wurde dem Residenz zu teil, das eine etwas kleinere Leinwand hatte, aber zur damaligen Zeit zumindest noch ein wenig Filmpalast-Flair hatte, da es dort tatsächlich – neben der unmöglichen Raucherloge (einem abgeteilten Plexiglaskasten, mit „Autokino“-Sound) – sogar noch einen Balkon gab. Zusätzlich war das Kino damals auch noch nicht dem Schachtelkinowahn der achtziger Jahre verfallen, also durchaus für eine Premiere geeignet.

Was uns Regisseur Irvin Kershner und Produzent George Lucas da präsentierten entwickelte sich schnell zu meinem absoluten Lieblingsfilm und  ist immer noch einer der ersten, die mir in den Sinn kommen, wenn es darum geht die unmögliche Aufgabe zu bewältigen eine „Top Ten aller Zeiten“ zusammenzustellen oder die berühmte „Inselfrage“ zu bearbeiten. Sicher hat das auch ein wenig damit zu tun, dass es sich um die erste Fortsetzung von Star Wars handelte und wir dem Film nun ja auch fast drei Jahre entgegengefiebert hatten. Natürlich hatten wir als Fans jedes noch so kleine Bildchen vom Set und alle Trailer Bild für Bild analysiert, aber ebenso wenig wie wir von dem großen Plot-Twist vorher wussten (siehe voriger Artikel dieser Reihe), so wenig kannten wir auch das Gesicht oder die Gestalt von Yoda; der Imperator war für uns nur eine unscharfe Projektion in wenigen Trailerbildern und was wir von der Gefrierkammer auf Bespin wussten war, dass sich dort ein wichtiger Teil der Handlung abspielen sollte.

So konnte uns der Film mit seiner ganzen Kraft erreichen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde saß man gefesselt im Kinosessel und konnte die ersten zwei oder drei Male überhaupt noch nicht so richtig begreifen, dass es Lucasfilm gelungen war dem Überraschungserfolg nicht nur einen würdigen, sondern in allen Belangen weit besseren Nachfolger zu geben. Die liebgewonnenen Charaktere wurden logisch weiter entwickelt, die Freundschaft zwischen Luke und Han zum Beispiel wurde bereits in den eröffnenden 15 Minuten des Filmes thematisiert und vertieft, die sich anbahnende Beziehung zwischen Han und Leia war nahtlos in den Film eingewoben und Lukes Weg zum Jedi war glaubwürdig und brachte alleine in der Gestalt von Yoda eine ungeahnte Tiefe in die - in Star Wars noch eher wage - Geschichte um die Macht und die Jedi-Ritter. Dazu kam dann noch das offene und ziemlich düstere Ende, das zeigte, das Lucas und Kershner ihr Publikum ernst nahmen und sich nicht immer für den einfachsten Weg entschieden hatten.

Zusätzlich wurden wir von nun an auch mit den Episodennummern V und IV (die allerdings erst zur Wiederaufführung auftauchte) vertraut gemacht und George Lucas würde nicht müde in jedem Interview seine auf 9 Episoden ausgelegte Saga zu erwähnen.

Das Fandom reagierte genau wie erwartet – der Mitgliederstrom bei den „German Jedi“, die mittlerweile auch das S abgelegt hatten und beim „Offiziellen deutschen Star Wars Fan Club“, der offensichtlich die ganze Sache etwas ernster nahm, nahm stetig zu. In Amerika begannen Star Wars-Conventions den Trekkern den Rang abzulaufen und die erste riesige Merchandising Welle erreichte nun auch teilweise deutsche Kinderzimmer. Die Namen Han, Luke und Leia waren in aller Munde und speziell Harrison Ford entwickelte sich zu einer der größten Geldmaschinen Hollywoods, der nun auch langsam damit begann sich in Filmen wie „Mosquito Coast“ als ernsthafter Schauspieler zu versuchen.

Leider aber war „The Empire strikes back“ in rein finanzieller Hinsicht bei weitem nicht so erfolgreich wie sein Vorgänger, es schien als würden die Wünsche der breiten Kinogängermasse und die der Fans nur wenig Überschneidungen haben. Speziell das – in mehrerer Hinsicht  - offene Ende und die nicht vorhandenen Rückblenden stießen „Otto Normalkinogänger“ vor den Kopf und er beschwerte sich mit seiner Brieftasche.

Den Fans hingegen war das alles egal. Wir fühlten uns endlich ernst genommen und verstanden. War „Krieg der Sterne“-Fan in den Jahren zuvor immer noch ein Begriff gewesen, den man jedem erklären musste, waren wir jetzt zwar immer noch seltsame Aussenseiter, aber zumindest leicht einzuordnen. Sicherlich hatten einige Kinozuschauer schon erhebliche Probleme damit, wenn eine Gruppe kostümierte Fans im Kino das Auftauchen eines jeden Charakters beklatschten, aber der Großteil akzeptierte unsere Beklopptheit – wir taten ja niemandem weh. Außer scheinbar Herrn Lucas – aber das ist eine Geschichte für den nächsten Teil dieser Serie.

 

The holy Trilogy
(IV - VI)

The Prequels
(I - III)

The final three
(VII - IX)
Einleitung
   

Teil 1
Episode IV
eine neue Erfahrung

 Teil 6

Episode 0
Vor den Prequels

 Teil 11
Episode VII 
Das Erwachen der Macht
(Spoilerfrei)

Teil 2

Episode IV ½
Das Warten aufs Imperium

 Teil 7

Episode I
The Phantom Mess

 

Teil 3

Episode V
Der Lieblingsfilm

Teil 8

Episode II
Liebe im Zeichen des Imperiums

 

Teil 4

Episode V 1/2
Das Lucasfilm-Imperium schlägt zurück

 Teil 9

Episode halb Drei
Prequelitis

 

Teil 5

Episode VI
Meeting of the Jedis

 Teil 10

Episode III
Revenge of the Sith

 
   
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